Beiträge von Jan B. aus BS

    Moin,


    das Wetter ist in Island nicht vorhersagbar, von daher ist es IMHO eher egal, ob Oktober oder November. Im November hast Du schon mekrlich kürzere Tage als in DE - fürs Polarlicht aber natürlich wiederum genau richtig.
    4WD brauchst Du nicht zwingend, ist aber angenehmer. Spikes sind meiner Meinung im Oktober noch nicht angesagt - die sind natürlich super bei Eis, aber ohne Schnee und Eis leidet darunter die Haftung.
    Ihr braucht nicht weit aus der Stadt, aber um vielleicht auch ein wenig touristische Highlights zu haben, wäre irgendwo im Bereich Golden Circle eine Unterkunft günstig. Ich hatte im letzten Oktober ein riesiges Haus mit Hotpot Nähe Laugarvatn.
    Statt Hotels bieten sich (wenn ein Ferienhaus nicht in Frage kommt) Guesthouses an - oft sehr liebevoll betrieben, sehr familiär und im Oktober / November wirst Du mitunter gute Chancen haben, das für Euch alleine zu haben.
    In heißen Quellen "schwimmen" kann man eigentlich nirgends (verbessert mich. Vití vielleicht), es sind halt eher kleine Becken, in denen man sitzt, Es gibt aber mehr oder weniger natürliche Bäder - die (nicht mehr so) Secret Lagoon in Fluðir ist ein schönes Beispiel. Die Blaue Lagune das andere Extrem.

    So, Ihr Lieben. Heute kommen die letzten zwei Tage als Bericht ;(


    Donnerstag, 7.7.


    Trotz der vorabendlichen Biereskapaden kam ich besser aus dem Bett als mein Pubertier, die daher das Frühstück schwänzte.


    Als erstes wollte ich noch mal zu Sólfar – leider waren andere Touristen aber ebenfalls früh auf den Beinen, also blieben nur ein paar Experimente.




    Das gleiche passierte am Rathaus, wo mich am Denkmal des unbekannten Bürokraten ein ähnliches Schicksal ereilte. Wenn die wenigstens nicht ihre dämlichen Selfies mit albernen Grinsegesichtern und Verrenkungen machen würden. Gut, die denken wahrscheinlich ähnliches über mich. Ich stand im Parkverbot, daher gab ich nach fünf Minuten die Hoffnung auf eine menschenfreie Knipsgelegenheit auf.


    Wir hielten kurz bei Bónus und der Vínbuðín um Schnökerkram respektive viele isländische Biere als Mitbringsel zu kaufen.



    Nächster Auftrag war ein Besuch auf Álftanes, um die Tauglichkeit als Aufnahmeort für ein Stadtpanorama zu prüfen (die Idee kam hier aus dem Forum – Danke dafür).




    Schließlich wurde der Metropole für dieses Mal Adieu gesagt und der Weg zum Kleifarvatn und Seltún angetreten.


    Mia war mal wieder nicht aus dem Wagen zu bewegen und beschwerte sich über den Gestank. Konnte ich leider keine Rücksicht drauf nehmen.


    Das Hochthermalgebiet hat sich schon ziemlich zu meinem letzten Besuch geändert, ist aber immer noch sehr lohnend – wenn es auch die kleinen Dinge sind und die Schlammtöpfe nicht ganz so spektakulär blubbern wie in Hverarönd am Mývatn.


    Ich machte eine Runde und blieb dann an dem einen Schlammpool hängen, bei dem sich laufend große graue Blasen bildeten, die dann durch den Wind über die Oberfläche trieben, sich vereinigten und schließlich platzten. Und photogen den Himmel spiegelten.




    Die meisten Touris liefen achtlos vorbei und haben mich wohl für etwas plemplem gehalten, weil ich da so viel geknipst habe.


    Mia war leicht angesäuert wegen des Gestanks und war dementsprechend auch nicht froh, als ich die Blaue Lagune als nächstes Ziel ankündigte – ich war da einmal drin und empfand das schon vor gut 20 Jahren als Nepp. Aber das Lavafeld ist klasse und umsonst.


    Hier war natürlich der Bär los, meine Güte, was haben die da aus dem Boden gestampft. Bin eine große Runde gelaufen und kam dann neben der Gepäckabgabe wieder zum Parkplatz.


    Ich konnte das Kind noch immer nicht beruhigen: heute standen Hochthermalgebiete auf der Speisekarte. Kann ich doch nix dafür, dass Island sowas hat.


    Bei bestem Wetter und starken Wind erreichten wir Gunnuhver – und parkten quasi direkt in der Dampffahne.


    Ich sag mal so, wäre Mia mit ausgestiegen, es wäre völlig unproblematisch gewesen. Aber sie war bockig und saß sauer im Schwefeldampf. Selber schuld.




    Nach einer kleinen Runde ging es dann aber per PKW zum Reykjanesviti und Valahnúkur, hier stieg Mia sogar mal kurz aus. Da es aber weder Lundis noch dramatische Brandung zu sehen gab, kehrte sie schnell wieder um.


    Ich genoss noch das Traumwetter (ganz anders als im Oktober an gleicher Stelle, einige Mädels hatten sich gar zum Sonnen auf die Lavaplatten gelegt) und spazierte noch ein wenig herum.



    Eldey mit Schiff und Vögeln und glitzerndem Nordatlantik :loveyou:


    Über die 45 fuhren wir schließlich nach Garður, Mia immer in großer Sorge, da ich quasi hinter jeder Biegung ein neues "Stinkewürg"-Gebiet (Zitat) ankündigte.


    Haben dann aber doch nur zwei malerische Leuchttürme in der Nachmittagssonne entdeckt (plus einen tollen Blick auf den Snæfellsjökull über den Faxaflói) - da hat Mia aber noch mal Glück gehabt.




    So langsam ging es zur Unterkunft in Keflavík, dem Home Guesthouse, wo ich bereits im Oktober beste Erfahrungen gemacht hatte.


    Einiges war noch zu erledigen: Tanken, Wagen waschen, Taschen für die Rückreise packen.


    Bereits beim Zahlen vom Guesthouse zickte die Kreditkarte, Tanken ging dann ebensowenig. Ich bekam mal wieder ein wenig Schnappi, war aber letztendlich halb so wild: ich hatte tatsächlich das Limit von der Kreditkarte überzogen (Island ist halt teuer), da noch die Kaution vom Wagen geblockt war, woran ich natürlich nicht dachte. Auf meinem anderen Konto war noch frisches Gehalt, also konnte ich die Unterkunft per EC-Karte und das Tanken dann mit Bargeld bezahlen.


    Der Verkäufer für das Abschiedssofteis hat offenbar auch eher selten Barzahler, ist schon ein komisches Land, dieses Island.


    In der Unterkunft wurde Töchterchen mit ihrem Notebook ins Wohnzimmer gesetzt und Taschen gepackt. Puh, hatten wir so viel auch schon auf dem Hinflug?


    Freitag, 8.7.


    Vier Uhr irgendwas auf, Duschen, ein bisschen frühstücken und dann zum Flughafen.


    Mia wurde mit dem Gepäck vorm Terminal platziert, während ich den Wagen abgab – eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, beim
    Vermieter Jemanden anzutreffen, aber die Frühschicht war schon da zur Übergabe. Alles OK. Sign here, please. Bitte. Danke und bis nächstes Mal.


    Ich hab noch schnell die Chance genutzt, die beiden Skulpturen zu knipsen: Regnbogi (Regenbogen) sieht aus wie eine Reminiszenz an die Hungerkralle von der Berliner Luftbrücke – allerdings aus Stahl und buntem Glas.



    Þotuhreiður (Jet Nest) ist dieses große Stahlei, aus dem ein concordeskes Flugzeug schlüpft.



    Schnell Mia eingesammelt, Boardingpässe und Gepäckklebis gedruckt, die Schlange zum Gepäck abgeben war lang aber flott (tatsächlich ging das alles viel reibungsloser als im letzten Oktober).


    Das erste Mal in meinem Leben musste ich Übergepäck bezahlen, wobei die Dame am Schalter sehr lieb war und schmunzelnd fragte "It's all the lava rocks you are taking home, can't you take some of it in your hand luggage?". Tja, schade, leider war es keine Lava oder Steine, sondern Bierflaschen, die mein Gepäck so schwer machten – und die kann ich nicht ins Handgepäck nehmen. Nun, denn gut 40€ kostete der Spaß, sehr, sehr teures Bier…


    Im Gegensatz zum Hinflug gabs nur eine kleine Verspätung, in Hamburg waren wir zwar erneut fast die letzten, die den Flieger verließen, bekamen unser Gepäck aber direkt, so dass wir in weniger als zehn Minuten draußen waren, wo Mia ihrer Mutter um den Hals fallen konnte.


    Tja, das war's für dieses Mal.
    Es war - natürlich - wieder toll. Wir haben unglaublich viel gesehen und erlebt, manches hab ich das x-te Mal besucht, einiges zum ersten Mal. Geplant war noch viel mehr und manches anders, aber so ist das nun mal. Rollierende Urlaubsplanung.


    Das Wetter hätte gerne besonders am Anfang besser sein können, aber es ist nunmal Island und ich wusste, auf was ich mich einlasse (ich hatte auch schon mal zwei Wochen Mistwetter am Stück).
    Mia - auch wenn das in den Berichten nicht deutlich wurde - fand es super. Aber sie ist schon noch deutlich mehr Teenie denn Outdoor-Enthusiast. Ob sie virenresistent ist, wird die Zukunft zeigen. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, mit der Kleenen mal zwei Wochen am Stück zu verbringen.


    Wie oft gesagt, die Liste ist wiedermal nicht kürzer geworden. Im Gegenteil. :D


    Dieses Jahr wird es wohl nichts mehr, aber 2017 sind (ganz locker) zwei Reisen ins Sehnsuchtsland geplant.

    die relativ kurze Flugzeit sollte ein halbwegs "gesundes" Kind auch ohne onboard-entertainment überstehen. Wenn nicht würde ich mir ganz andere Sorgen machen!
    Zudem sollte man von einer isländischen Airline nun nicht unbedingt erwarten, dass die ein deutsches Kinderprogramm haben. Hat Lufthansa ein isländisches Kinderprogramm??? -> NEIN!
    Island ist halt (noch nicht) Mallorca. Zum Glück!


    Lurvig

    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D


    Fliegen ist für Kids extrem langweilig, gerade für sonst aktive Kids nervt Stillsitzen mal so richtig. Und da ist es sehr angenehm, wenn es irgendeine Form der Ablenkung gibt, damit die Eltern möglicherweise auch einen Moment zur Ruhe kommen können und nicht drei, vier Stunden den Entertainer machen müssen (mussten sie vorher schon zwei Stunden beim Warten aufs Losfliegen und vielleicht noch länger bei der Anreise zum Flug).


    Powermuttis und Pro-Pädagogen finden mich jetzt scheiße, aber ich habe auch die wundervolle Wirkung des TVs (vor allem am Wochenende vor 7) auf die harte Tour lernen müssen. War das herrlich, als die Ableger damit zufrieden waren Sonntag morgens aus dem Bett zum Fernseher zu latschen und uns noch ein wenig schlafen ließen.

    Hatte die gleiche Frage, englisch oder isländisch :) müsstest Dich also selber um Alternativen kümmern

    Wenn ich einem Isländer sage, er soll Anna von mir grüßen lassen, die wohnt in Reykjavik, dann kommt der Gruß an. Braucht man da keinen Nachnamen? ?(

    Aber Anna wohnt doch gar nicht mehr in Reykjavík, die wohnt doch in Garðabær :D


    Naja, hast die Antwort ja im Wesentlichen schon bekommen.


    Was immer gesagt wird und was ich auch schon öfter erlebt habe: wenn sich zwei Isländer treffen, die sich nicht kennen, dann wird erstmal ausgekaspert, welche gemeinsamen Bekannten man hat.


    Noch zu den Nachnamen: die meisten Isländer haben keinen Nachnamen, so wie wir das gewohnt sind, sondern Patronyme (also der Bezug zum Vater - oder auch der Mutter). Daher sind diese Nachnamen für die Isländer auch nicht besonders aussagekräftig im Sinne von: halten die Familie beisammen. Vater und Mutter haben ja ebenso andere (und unterschiedliche) "Nachnamen", genauso wie die eigenen Kinder.


    Also würdest Du nicht Anna Musterfrau grüßen, sondern Anna, die in Tíu Dropar arbeitet. Deren Bruder damals bei FH Hafnarfjörður im Tor gestanden hat. Das kommt dann oft auch an.

    Mittwoch, 6.7.


    Töchterchen hatte mir noch eine zweite Reittour aus dem Kreuz geleiert – Väter können halt nicht nein sagen – so dass es früh (Mia war freiwillig als erste duschen!) zu Sólhestar ging.


    Dort ging es ganz anders zu, als beim Mývatn, gefiel mir längst nicht so gut. Naja, aber ich wollte ja auch nicht reiten, so dass ich nur wartete, dass die entsprechende Tour startete (da laufen mehrere Touren parallel) und düste dann an die Südküste, um ein paar tochterinkompatible Sachen anzuschauen.


    In Bakkagerði war am Strand ein Gestell mit Fischköpfen aufgestellt – keine Ahnung ist wohl eher als Anschauungsobjekt zu verstehen.



    Anschließend trieb ich mich noch einige Zeit am schwarzen Strand westlich der Ölfusá-Mündung rum (heute war perfektes Strandwetter, hätte man sich vielleicht sogar mal mit den Füßen ins Wasser wagen können). Auf jeden Fall gabs ein paar Bilder meiner gefiederten Freunde. Naja, andere User hier im Forum fangen die kleinen Biester besser ein. :D




    Gezählte 15 Küken ist aber schon amtlich, oder?


    Weiter ging es: ich wollte noch mal bei der Strandarkirkja vorbeigeschauen – bei solch tollem Wetter war ich da auch noch nie.



    Als Mia anrief hatte ich ganz die Zeit vergessen, herrjeh, also schnell zurück zum Töchterchen. Das Reiten fand sie toll, war also alles klasse, auch wenn mir das nicht so gefallen hatte. Also letztendlich alles richtig gemacht.


    Unser Weg führte uns nun langsam Richtung Reykjavík, ich wollte mir eigentlich noch die Rauðhólar und Heiðmörk anschauen, aber das Kind war müde und mir stand heute der Sinn auch mehr nach City, also fuhren wir nach kurzem Abstecher in den Wald in die Stadt.


    Unser Guesthouse in der Altstadt war für uns perfekt, auch wenn es selber mit dem kleinsten Badezimmer Islands wirbt. Für eine Nacht wird es reichen!


    Mia hatte schon auf der Fahrt geschlafen und wollte jetzt eigentlich auch nur noch chillen, aber wenigstens zu einem kurzen Abstecher zum Hafen und zum Mittagessen bei Bæjarins Beztu Pylsur war sie zu überreden, ehe ich sie zurück zum Guesthouse brachte und mich alleine auf Stadtbummel begab.


    Ich musste leider den Verlust meines Ersatzakkus für die Kamera feststellen, den muss ich wohl in irgendeinem Guesthouse liegen gelassen haben. Dummerweise war die Kamera nur noch auf 20% - sollte aber grade so reichen!


    Erstes Ziel war die Harpa, die für mich ja völlig neu war. Schon sehr, sehr eindrucksvolle Architektur. Gefällt mir sehr gut.



    Obligatorisch dann der Besuch bei Sólfar, wo ich aber nach kurzer Zeit wegen zu großem Getümmel aufgab und zur Hallgrímmskirkja lief.



    Irgendwie hatte ich es nie geschafft auf den Turm hoch zu fahren, aber diesmal war das Wetter perfekt, also hoch für die 700 ISK. Echt eine tolle Sicht in alle Richtungen!


    Noch ein paar mehr Bilder vom ollen Leif und ein paar Dönnekens, dann hatte ich mir ein erstes Bier verdient – die Kaldi-Bar bekam den Zuschlag.



    Frisch gestärkt ging der Weg über Laugavegur zum Arnarhóll, Lækjargata und dann über Frikirkjuvegur entlang des Tjörnins, um bei diesem Wahnsinnswetter allerhand Statuen und Skulpturen abzulichten.




    Auf dem Rückweg noch zum Rathaus und Alþing und dann kurz in die Unterkunft, wo Mia auf dem Bett am Notebook hing.


    Kurz einen Happen gegessen, dann machte ich mich wieder auf den Weg: der EM-Torg (sonst Ingólfstorg) sollte doch wenigstens einmal besucht werden (die Islandspiele der EM hatte ich ja leider alle mehr oder weniger verpasst). Heute spielte Portugal gegen Wales, ein paar Portugiesen konnten schließlich den Sieg bejubeln. Nun ja, ich hatte eher den Walisern die Daumen gedrückt.


    Zeit für das Abendvergnügen, in der Skúli Craftsbar gab's bei netter Unterhaltung mit den Barkeepern drei der 14 Biere (sieben davon aus Island) vom Hahn.



    Irgendwie war ich noch motiviert, daher besuchte ich dann auch noch die Microbar, um auch dort noch zwei Beweise lokaler Braukunst zu genießen, ehe ich mit leichter Schlagseite die paar Meter nach Hause schaffte. Die Bar Mikkeller & Friends heb ich mir dann für's nächste Mal auf.

    Das klingt super! Habe ich für nächstes Jahr angedacht. Wie anstrengend ist die Wanderung, die du oben unternommen hast und die dein Pubertier lieber ausgesetzt hat? Für kleine Kinder vermutlich nichts? Kann man sich die Zeit auch am Parkplatz gut vertreiben?

    Sind so, hm, geschätzt 3km und 200-300 Höhenmeter, ziemlich am Anfang kommt eine etwas größere Steigung. Keine technischen Schwierigkeiten, keine größeren Gefahren beim Aufstieg. Der Abstieg ist teilweise über höhere Steinstufen, mag für kleine Kinder doof sein, aber trotzdem locker machbar.
    Die Rangerin hat alle Leute im Gegenuhrzeigersinn auf den Berg gejagt, keine Ahnung, ob das Pflicht ist, sonst ist es andersrum vielleicht durch den dann etwas gemäßigteren Weg beim Abstieg einfacher?
    Oben war es sehr windig, ist weit und breit die höchste Erhebung.


    Am Parkplatz selber gibts jetzt eher nix, aber eben diesen Rundweg durch den Lavakanal und Krater, der ist mit so ca. 30-60 Minuten angesetzt. Da kann man mit Kindern sicher auch länger drin verbleiben. Sieht schon sehr verzaubert aus.


    Wichtig ist aber gutes Wetter, würde ich unbedingt als Kriterium festlegen.


    Ich habe die Tour telefonisch morgens um 8h00 klar gemacht, 9h00 gings in Klaustur los, ganz unproblematisch.

    Hallo Jan,


    tolle Fotos hast du gemacht. Ich freue mich auf jede Fortsetzung deines Berichts.


    Habt ihr den Laki-Krater mit Hólasport erkundet?

    Wir sind leider schon auf der Zielgeraden, quasi im Endspurt.


    Ja, die Tour war mit Hólasport, die ich sehr empfehlen kann. Der Guide (Trausti) war sehr gut, hat viel erzählt (und soweit ich das beurteilen kann, war das auch alles fundiert) und kennt die Gegend sehr gut.

    So, heute gibts mal ein paar Wasserfälle...


    Dienstag, 5.7.2016


    Wir waren ganz schön müde, daher wurde der Wecker erstmal ein paarmal beherzt weitergestellt. Ist ja auch Urlaub!


    Nach dem Frühstück fuhren wir aus der Schlucht, ich tatsächlich mit einem weinenden Auge – hier so gar nicht gewandert zu sein, dass muss man erstmal schaffen.


    Das Wetter war uns wieder gewogen – zwar noch bedeckt, aber nach ein paar unmotivierten Tropfen auf den ersten Metern trocken.


    Auch unterwegs zur Ringstraße könnte man alle fünf Meter stoppen, um die skurrile Landschaft und ungewohnten Lavaformationen zu bewundern.




    Erster Stopp war nochmal Vík, nochmal Supermarkt plus Briefmarken kaufen (irgendwo in unserem Gepäck schlummerten welche, versteckten sich aber erfolgreich).


    Ich traue es mich ja kaum zu sagen, aber ich wollte auf den Reynisfjall – wandern war nicht drin, erstens hätte mein Teenager gestreikt und offen gesagt hatte ich da heute auch keine Lust. Gestern und auch früher am heutigen Tag sahen wir jeweils PKW, die sich die steile Piste runterkämpften – vermeintlich die steilste Straße Islands und ja, da hatte ich richtig Bock drauf. Aber leider war die Straße mit einer Kette versperrt und da ich so etwas respektiere, muss der Besuch des Reynisfjall eben auf der To-Do-Liste verbleiben.


    Weiter ging es nach Dyrhólaey, Mia wollte nicht nach oben, also "nur" zu den Vogelfelsen. Das war ja früher mal so was wie ein Geheimtipp von mir, heute ist es dort brechend voll, inkl. Mehrerer Reisebusse.



    Den Lundis scheint es egal zu sein und hier gab es dann auch mal Start- und Landeaction zu bewundern.



    Mia entschied irgendwann, dass ich jetzt genug fotografiert habe und drängte auf den Aufbruch. Na gut.


    Als nächstes stand auf der Liste der Kvernufoss, den ich bislang noch nicht kannte.


    Ich bin verliebt! :loveyou: Meine Güte, ist der hübsch!



    Vertikales Panorama aus drei Bildern Freihand, daher schief, man möge es mir verzeihen


    Na klar, das Wetter spielte perfekt mit und wir hatten den Wasserfall auf dem Hinweg und dort bestimmt 30 Minuten ganz für uns alleine.


    Erst als quasi alle Bilder im Kasten waren und wir schon auf dem Rückweg waren kamen noch drei weitere Besucher.


    Nach unserer Rückkehr fuhren wir kurz zum Skógafoss, entschieden uns aber, es bei einem Bild aus dem Auto vom Parkplatz zur Dokumentation zu belassen und drehten wieder um.



    Aber ich war nicht böse oder enttäuscht. Erstens hatte ich den Skógafoss schon mehrfach fast für mich alleine und zweitens war ich immer noch beseelt vom Kvernufoss. Und Drittens: letztendlich sind wir eben auch nur Touristen.


    Mia wollte ein Softeis, leider gabs in der Info nur "richtiges" und super teures Eis – wurde trotzdem nicht verschmäht. Ich wollte die Fish'n'Chips-Bude ausprobieren und kann nur eine Empfehlung aussprechen – hochpreisig aber lecker.



    Den Seljalandsfoss ließen wir rechts liegen und fuhren direkt zum Gljúfrabúi weiter, wo deutlich weniger Publikum war.



    Heute spielte auch mal das Wetter mit, so dass ich mich beim x-ten Besuch das erste Mal in die Schlucht traute. Tatsächlich war der Eingang das einzige "Problem", durch den Kamineffekt muss man hier durch die Gischt. In der Höhle selber findet man dann durchaus trockene Plätzchen.



    Hier war ich zwar nicht alleine, aber zwei oder drei andere Islandfreunde verderben mir nicht den Genuss.


    Das änderte sich dann als ich die Höhle wieder verlassen hatte und mir eine Busladung entgegenkam, wie üblich extrem trampelig, aufdringlich, rücksichtslos. Naja, aber nach wenigen Minuten war auch dieser Spuk vorbei und der Gljúfrabúi gehörte wieder einigen wenigen.


    Ich spielte kurz mit dem Gedanken, abzuwarten bis die Sonne genau in die Höhle scheint (es war früher Nachmittag), entschied mich zugunsten des Kindes aber dann dagegen (-> To-Do-Liste). Ein paar Kilometer waren auch noch zurückzulegen.


    Unterwegs wurde noch ein Softeis genossen, kurz am Urriðafoss vorbeigeschaut und dann unsere Unterkunft in Hveragerði bezogen.


    Sehr hübsches Haus oberhalb des Orts, die leicht-esoterische Ausrichtung ("the rooms are build according to the rules of ayurveda and chakra") störte mich nicht, ich war auch schon mal in Nepal… bissl viel Patschuli vielleicht. Aber das Haus hatte einen Hot Pot mit Blick übers Tal und der wurde dann von uns auch ausgiebig genutzt.


    Ach so, fast vergessen: huj, das Erdbeben von 2008 hat ja doch einiges im Ort verändert. Ein paar Ruinen sind noch zu sehen.

    isafold ist das Stichwort für mich, auch mal auf das andere Forum hinzuweisen "islandreise,info" wo sich mehrere Mehrtageswanderer tummeln.


    Habe Dir eine [definition='2','0'][/definition]"> geschickt.
    Einer der Mitglieder dort hat Bücher, und mittlerweile eine gute Wanderkarte Laugarvegur etc. rausgebracht. Alles was das Mann macht ist empfehlenswert und leider auch immer gleich vergriffen. Bei dem Buch würde ich zuschlagen.

    Ich wusste nicht, ob ich "das andere" Forum hier erwähnen darf. Umgekehrt sind "die" da nämlich ein wenig empfindlich (was ich schade finde, da sich die beiden Foren gut ergänze).
    Die Wanderkarte/Wanderführer vom Laugarvegur hab ich mir neulich gekauft, kostet nur 7 Euro oder so und ist jeden Cent wert.

    Es gibt in Island keinen (Fern-) Wanderweg vom Stil des Bohusleden. Am ehesten kommt dem (was Infrastruktur angeht) der Laugarvegur nahe, den man natürlich auch noch verlängern kann. Also z.B. von Skógar über Þórsmörk nach Landmannalaugar und dann vielleicht nach Nordwesten bis zum Geysir. Trotzdem hat man da schon zu furtende Flüsse und möglicherweise auch schon mal Schnee im September.


    Schau mal bei www.islfold.de, da gibts mehr als genug Wanderungen, auch längere, aber vor allem wichtige Tipps. Ich fürchte, Du gehts mit falschen Vorstellungen an die Sache. Island ist nicht Südschweden!

    Sorry für die deutlichen Worte, aber das ist völliger Wahnsinn!


    Wo bist Du denn bislang gewandert? Punkte auf einer Karte markieren und dann glauben, dass man da einfach per GPS-Peilung hinmarschieren kann, das gibts doch nirgendwo (ich lasse mich gerne eines besseren belehren).


    Diese Planung lässt die Geographie völlig ausser acht, Berge, Schluchten, Flüsse, Gletscher... und in Island, die allseits beliebten und nur schwer, kaum oder auch mal gar nicht zu passierenden Lavafelder.

    Ich hatte mir für meinen vorletzten Urlaub eine GoPro geliehen (bei GoPro mieten leihen - Halte Deinen Moment fest sehr empfehlenswert).


    Für diesen Urlaub war mir das zu teuer und daher habe ich mir eine China-NoName-Action-Cam gekauft. Hat so 60€ gekostet, noch bissl Zubehör und extra Akkus, alles in allem ca. 100€.


    Ich merke keine großen Unterschiede zur GoPro ausser einem - und der war für mich leider sehr ärgerlich: Bei TimeLapse Aufnahmen kann ich bei der Kamera, die ich jetzt habe nur alle 2,5 Sekunden ein Bild machen (um die dann als Zeitraffer-Film zu nutzen), bei der GoPro gingen auch 0,5 Sekunden. Das ist besonders, wenn es schnell ist - eben beim Autofahren - wichtig. Leider erkennt man bei mir jetzt nur wenig, weil das einfach zu sehr gerafft ist (mit dem Auto durch die Furt? Zack, halbe Sekunde Film).


    Wenn Du Filmen willst, dann ist das Ding komplett ausreichend, meiner bescheidenen Meinung nach.

    Wieder tolle Bilder, da werde ich nie hinkommen. Þakgil steht fürs nächste Jahr auch mit 2 Übernachtungen auf dem Plan. Laut Camp-Site Liste ist der Platz aber erst ab Juni geöffnet. Ich werde vorher anfragen.

    Þakgil ist zwar keine F-Straße, ist aber erst relativ spät passierbar. Dieses Jahr war es sehr früh mit Ende Mai/Anfang Juni.


    Lohnt sich aber zu 100%, ich hab ein echt schlechtes Gewissen, wir sind da quasi nur rein, geschlafen, raus. Das ist so malerisch da, so wild, so extrem. Das muss man erwandern.

    Hach, Ihr macht mich ganz verlegen. Heute werde ich Euch mal mit etwas eintönigeren Landschaftsbildern ärgern müssen... aber die Laki-Spalte ist so ein Highlight, da müsst Ihr jetzt durch :P


    Montag, 4.7.2016


    Ein großer Wunsch von mir war es, zur Laki-Kraterreihe zu fahren.


    Auch da war ich schon mal: 1994 bin ich mit dem Auto bis zur ersten Furt gefahren und ab da mit dem Fahrrad. Ich hatte mir vorher die Erlaubnis vom Ranger geholt, da die Piste offiziell noch gesperrt war, er meinte mit dem Fahrrad dürfe ich, sei halt noch ein wenig Schnee. Nun ja, es war tatsächlich nicht besonders viel Schnee, aber durch den Schneematsch war kaum mal an Fahren zu denken, so dass ich an die 10 Stunden für die Strecke brauchte, völlig zerstört hatte ich es nicht mehr geschafft auf den Laki zu steigen. Am nächsten Tag dann zurück, da ging es besser, so dass ich nur knapp sechs Stunden für die rund 40km benötigte. Zehn große Furten (mit Schuhe ausziehen) und 50 kleine Furten lese ich in meinem Tagebuch.


    Wie dem auch sei: ich war nicht auf dem Laki und kenne daher diese berühmte Ansicht der Kraterreihe nur von Bildern.


    Heute ist super Wetter! Ich hatte mich gestern bereits nach den Furten erkundigt, aber keine so ganz gute Auskunft bekommen.


    Da Mia außerdem gerne mal mit so einem Super-Jeep fahren möchte (sie nennt die Dinger Big Mama mit Big Mama-Reifen), buche ich kurzerhand eine Tour. Auf das Geld kommt es jetzt auch nicht mehr an.


    Um 9h00 sind wir mit dem Fahrer in Kirkjubæjarklaustur verabredet, mit uns ist noch eine dreiköpfige israelische Familie an Bord, also keine Riesentruppe.


    Der Fahrer erzählt uns, dass er jetzt direkt durchfahren wird, da seiner Erfahrung nach ab mittags Wolken aufziehen und er gerne als erster der ganzen Touranbieter am Laki sein möchte. Meinen Segen hat er.


    Rund anderthalb Stunden brauchen wir für die Strecke und machten uns dann gleich bei schönstem Wetter an den Aufstieg.


    Mia hat leider deutlich keine Lust und zieht wieder ihren beliebten Flunsch. So wird das nichts, ehe wir wieder aneinanderrasseln biete ich ihr an, dass sie nicht mit muss, falls sie lieber am Parkplatz warten möchte. Froh leuchteten da ihre Augen auf… Auch die Aussicht, mindestens eine gute Stunde warten zu müssen, konnte sie nicht schocken. Eigentlich auch ganz cool von ihr, immerhin spricht sie kaum Englisch und muss da jetzt beim Ranger und Guide rumgammeln.


    Nachdem sich unsere Wege trennen, geht’s für mich also allein auf den Berg (die Familie hat ein anderes Tempo).





    Ein wunderbarer Weg, bei wunderbarem Wetter mit tollem Blick auf Vatna- und Mýrdalsjökull. Auf dem Gipfel eine Wahnsinnssicht auf die Kraterreihe nach Norden und Süden. Bis dato wusste ich nicht, dass die Krater (und der Ausbruch von 1784) erst unter dem Vatnajökull endeten.



    Dies sind die Laki-Krater nach Südwesten, im Hintergrund der Mýrdalsjökull.



    ...und hier nach Nordosten bis zum Vatnajökull aus dem sich der Nunatak Pálsfjall erhebt (ist er doch, oder?).


    Da meine Mitfahrer noch weit hinter mir waren entschloss ich mich, noch den Lehrpfad durch einen der Krater der Reihe zu absolvieren. Sehr zu empfehlen.



    Spaziergang durch einen der Krater der Lakireihe. Blick nach Südwesten.



    Mia saß frohgemut im Super-Jeep, den unser Guide ihr netterweise aufgemacht hat, leistete mir dann aber beim Picknick an der Rangerhütte Gesellschaft.


    Außer uns waren noch unser Guide, der Ranger und noch ein weiterer Busfahrer dort, auf dem Parkplatz standen nochzwei SUVs, das hätten wir also auch locker mit unserem Auto geschafft.


    Nächster Stopp für uns war der Kratersee Tjarnargígur und der Lavakanal des Eldborg-Kraters. Schon sehr, sehr eindrucksvoll.




    Langsam zog es sich zu, hatte unser Fahrer also Recht und tatsächlich sahen wir, dass es am Laki regnete.


    Beim Stopp am Fagrifoss hatte uns der Regen eingeholt, ein paar Bilder waren trotzdem noch drin.




    Letzter Punkt unseres Besichtigungsprogramms dann die Schlucht Fjaðrárgljúfur – die ich bislang nochgar nicht kannte, wobei man dort ja problemlos mit dem PKW hinkommt. Muss ich mehrfach dran vorbeigefahren sein.



    Auf jeden Fall sehr eindrucksvoll, speziell das obere Ende! Leider spielte hier das Wetter gar nicht mehr mit: solch starken Regen gibt’s in Island eher selten. Auf jeden Fall hat der kurze Weg zum unteren Parkplatz der Schlucht gereicht, dass ich nass bis auf die Haut war.


    Was die Schlucht angeht: auch hier muss ich dringend noch mal her, das Ding verlangt nach ausführlicher Erforschung.


    In Klaustur trennten sich die Wege von uns, eine wunderbare Tour, sehr teuer, aber sehr lohnend.


    Wir fuhren nach Vík, um dort noch schnell einzukaufen. Der Supermarkt platzte aus allen Nähten, was war denn hier los?


    Unsere nächste Übernachtung sollte wieder ein absolutes Highlight werden: ich hatte für uns eine Hütte in Þakgil gebucht, auch hier war ich bislang noch nie.


    Schon die Fahrt hierhin geradezu unglaublich. Leider immer noch bei strömenden Regen.


    Der Zeltplatz Þakgil ist ringsum von hohen Bergen umgeben, in einer natürlichen Höhle stehen Bänke, davor Grills, es gibt viel Platz für Zelte und eben auch ein paar kleine Hütten, jeweils mit Klo und Kochnische. Platz ist hier für vier Personen.


    Ich weiß, ich wiederhole mich: hier muss ich noch mal her, in dieser Ecke gibt es so viel zu wandern, so viel zu entdecken.


    Komisch, je öfter ich in Island bin, desto länger wird die Liste der zu besuchenden Orte – naja, Ihr kennt das.




    Das Grillen fiel erneut ins Wasser, also gab es wieder nur Würstchen aus der Pfanne und für mich zur Feier ein heimisches Bier, ehe wir zeitig ins Bett gingen (wir waren beide todmüde).


    Edit: oops, Bilder nach Süden und Norden der Krater verwechselt :D

    Toller Bericht weiterhin!
    Wir waren auch am 3.7. am Jökullsárlon, habt Ihr die Robbe dort beobachten können? Müsstet ja etwa zur selben Zeit dort gewesen sein, wir waren morgens so zwischen 10 und 12 da.

    Denke mal, dass wir gegen 10h00 da waren (hab grad kein Zugriff auf meine Bilder, da könnte ich es checken). An der Lagune war es uns zu voll, deswegen sind wir da schnell wieder abgedüst und haben daher die Robbe auch leider nicht gesehen.

    Wenn Ihr vom Flughafen Richtung Reykjavík fahrt, dann kommt Ihr (ich glaube am zweiten oder dritten Kreisel) am Einkaufzentrum von Njardvík vorbei. Da gibts einen Bónus (so in etwa Lidl), der sollte auf jeden Fall noch offen haben.

    Sonntag, 3.7.2016


    Mia wollte lieber noch schlafen, also genoss ich alleine das Frühstück mit tollem Blick auf die Gletscherzunge des Fláajökull. Herrliches Wetter, ein Traum!


    Gemeinsam ging es wieder zur Gletscherlagune, war es dort schon am Vorabend voll, so war hier heute der wilde Watz los.


    Ich hatte ein wenig Angst, dass Töchterchen auf die Idee kommen könne, so eine Bootstour mitmachen zu wollen, aber auch ihr waren diese Menschenmassen nicht angenehm, so dass wir nach einem kurzen Gang auf den Hügel lieber an den Strand fuhren.


    Mia wollte erst nicht aus dem Auto, aber war dann vom Eis nicht mehr wegzukriegen.


    Wir haben lange mit glasklaren Eisbrocken und der Sonne experimentiert, ehe wir zurück zum Auto gegangen sind und noch kurz bei der Fjallsarlón vorbeischauten. Dort sind grad große Bauarbeiten an der Ostseite im Gange. Was da entsteht scheint größer zu werden, als die Gebäude an der Jökulsarlón.






    Mit einem kurzen Abstecher bei der Hofskirkja fuhren wir nach Skaftafell, wo ebenfalls die Hölle los war. Also nur kurz im Infocenter vorbeigeschaut und eine aktuelle Wanderkarte besorgt und dann zum hinteren Parkplatz gefahren, wo wesentlich weniger los war.


    Mia war nicht zum Wandern zu bewegen, versicherte aber, dass es total OK für sie sei, im Auto zu warten, da sie eh noch schlafen wolle (trotz meines Hinweises, dass ich bestimmt drei Stunden weg wäre).


    Leider hatte es pünktlich zu regnen begonnen, aber egal, für mich war auch diese Wanderung etwas ganz Besonderes: 1991, beim meiner ersten Islandreise, bin ich fast genau diesen Weg gegangen.


    Der Weg führte mich von Lambhagi auf der Westseite des Baches über Þjófafoss, Hundafoss und Magnúsarfoss auf die Hochheide von Sjónarsker und dann hinab in die Bæjargíl zum Svartifoss.


    Ich war nicht alleine, aber viele Leute waren auf meinem Weg nicht unterwegs – nur am Svartifoss war es unangenehm voll.


    Also schnell weiter, der Regen hörte auch auf und Richtung Osten über die Austurheiði zum Aussichtspunkt Sjónarnípa.


    Mittlerweile schien die Sonne, eine Handvoll Wanderer aus aller Herren Länder waren ebenfalls dort, aber es war keinesfalls überlaufen.


    Ich hatte mir einen Becher Skýr mitgebracht und genoss die Aussicht auf das Eis des Skaftafellsjökull.




    Zurück ging es schließlich durch den Wald der Austurbrekkur.



    Insgesamt war ich dreieinhalb Stunden unterwegs – und ja, ich bin keine 20 mehr, vor allem muss ich mir dringend mal wieder ordentliche Wanderschuhe kaufen. Am Ende merkte ich jeden Stein und war froh, das Auto erreicht zu haben.


    Mia war zufrieden, sie hatte tatsächlich genickert und dann auf dem Laptop ihre Serien geguckt, für mich ein Sakrileg, aber ich war ja ebenfalls glücklich über die tolle Tour.


    So kehrten wir also Skaftafell den Rücken und düsten über die weiten Skeiðarársandur gen Westen.


    Auf Núpsstaður hatte Mia keine Lust, also nur ein ganz kurzes Photo aus der Ferne, dito am Foss á Síðu.


    In Klaustur gabs Abendbrot in Form von Cheeseburger und Fritten an der Tanke und die Info, dass durch die Trockenheit der letzten Tage der Systrafoss ausgetrocknet sei.


    Pünktlich zum Anpfiff des Viertelfinals Island gegen Frankreich erreichten wir unsere Unterkunft in Hrifunes – ein ganz bezauberndes Guesthouse mit tollem Blick auf Mýrdalsjökull und –sandur.




    Der Hausherr informierte über die sportlichen Geschicke, während ich draußen auf der Terrasse in der Abendsonne mein Büro eingerichtet hatte und bei Bier Bilder sicherte und Postkarten waren ja auch noch zu schreiben.



    Das Leben kann so schön sein.

    Also wenn es nur um dieses eine Gebäude geht, denn verstehe ich den wirbel drum nicht. Nur, dass es architektonisch keine Schönheit ist/ bzw. sein wird :D

    Sieht gar nicht so schlecht aus, hat eine leicht konkave Front, passt halt nur nicht zum Rest der Hütten.