Gerne möchte ich hier unsere Erfahrungen der Reise zwischen dem 11. und 30. Juli schildern. Zunächst, wer die Reise filmisch miterleben möchte, ich habe dazu einen Film erstellt: https://azurgo.ch/aktuelle-touren/island-einmal-um-die-insel
Bei unser Reise spielte Covid 19 zunächst bei der Einreise ein Rolle. Der Test war unangenehm, blöder war jedoch, dass wir ziemlich lange warten mussten. Um ein Haar hätte meine Familie den letzten Bus (19:00) nach Reykjavik verpasst. Ich kam mit dem Rad dann sehr spät an.
Wir fühlten uns durch den Test sicher, bis zu jenem Zeitpunkt, wo angekündigt wurde, es sei kein Test mehr notwendig für die nordischen Länder und Deutschland. Meine ganz persönliche Einschätzung ist die, das war keine so kluge Idee. Umso mehr erstaunt es mich, dass jetzt Reisende einiger Länder doppelt testen müssen, andere dagegen gar nicht.
Es liegt nicht an mir, den isländischen Behörden Ratschläge zu erteilen. Aber, soweit ich es mitbekommen habe, bestand zu wenig Kapazität für die Tests (erklärte unsere Wartezeit). Wir hätten es von Anfang an begrüsst, wenn ein Test im Herkunftstland möglich gewesen wäre (darüber wurde ja mal diskutiert). Warum sollte dies nicht gehen?
Aktuell müsste ich zwei Tests machen. Ich möchte hier anfügen, dass das in der Art wie wir reisten, irgendwann eine gewisse Zumutung ist. Wer ohne Auto (in meinem Fall mit dem Rad, meine Familie mit Bus) reist, benötigt in Island für die Fortbewegung ohnehin schon reichlich Nerven (Busse fahren längst nicht jeden Tag). Weitere Tage für den zweiten Test und allfällige Anschlussbusse zu verpassen, irgendwann ist das Fass voll.
Wir haben die Reise im Januar gebucht. An sich wollten wir mit der Fähre hin und zurück reisen. Im Juni wollte dann Dänemark keine Durchreise, folglich haben wir auf Flug hin und Fähre zurück "umgesattelt". Das hatte erkleckliche Mehrkosten zur Folge, später wäre es dann doch über Dänemark gegangen. Auf noch mehr Kosten wären wir sitzen geblieben, wenn wir die Reise storniert hätten.
Zur Maskenpflicht in den Bussen möchte ich anfügen. Nach meiner Überzeugung wird der Nutzen massiv überschätzt. Wie soll das in Island bei x-stündigen Busfahrten sinnvoll gehen? Wie viele Masken müsste ich korrekterweise wechseln. Ich fand die Tests an sich eine gute Sache, aber einige Länder zweifach testen und dann noch die Maskenpflicht, auch hier gilt, irgendwann ist genug.
In Island selber erlebten wir zu unserer Zeit (bis Ende Juli, abgesehen von den Tests) keine wahrnehmbaren Massnahmen zu Covid 19. Abstand halten wurde nicht eingehalten. Bis zum Aufheben der Testpflicht gab es wenige Touristen, danach deutlich mehr. An der Gletscherlagune herrschte fast schon Gedränge.
Nach meinem Eindruck reagiert und agiert jeder individuell im Umgang mit Covid 19. Meine Sorge war irgendwo fest zu sitzen. Zwei Wochen Isolation als Familie in einem Hotelzimmer erscheint mir nicht erstrebenswert. Aktuell werden fast täglich irgendwelche Länder von irgendwelchen andern Ländern auf die schwarze Liste gesetzt, mit etwas Pech kann es jeden treffen. Aktuell würde ich das Risiko mit einer neuen Buchung nicht tragen wollen.
Und dann noch dies. Einiges läuft touristisch nicht. Wir hatten z.B. einen Bus zum Laugavegur im Juni gebucht, standen vor der Harpa, kein Bus kam. Karte wurde im Juni belastet, ob wir das Geld zurückbekommen, wer weiss das schon. Angeblich ging die Firma bereits im März Konkurs. Als ich die Hüttenwarte am Laugavegur darauf ansprach, meinten alle 'it is a bad company'.
Ich meine, wenn die Firma im März pleite ist, wie geht es dann, dass diese noch im Juli Tickets verkauft (aktuell sind die Touren deaktiviert), obwohl keine Busse fahren? Die Firma meldet sich einzig mit irgendwelchen Meldungen über Facebook und auch da für mich eher widersprüchlich. Mit viel Glück erwischten wir Linienbus und ab Hella ein Taxi (Kosten ca. 250 Euro). Tickets für Rückfahrt mussten wir nochmals bezahlen (Kosten ca. 150 Euro). Jene die fährt, ist Reykjavik Excursions.
Ansonsten machten wir sehr positive Erfahrungen in Island, die Menschen waren sehr hilfsbereit und freundlich.