Das mit dem Zoom ist tatsächlich auch nicht so ganz einfach. Je mehr Vergrösserung, umso mehr optische Technik, sprich Linsen braucht es. Das ist gross, schwer und teuer, wenn es sich nicht um Digitalzoom handelt. Bei einer Kamera mit Wechselobjektiven hast du meistens ein Kitobjektiv dabei was zwar einen gewissen Zoom abdeckt, aber dafür in der Lichtstärke zu wünschen übrig lässt. (Blendenzahl) Da kann es dann z.B. passieren, dass dir bei 200mm im Abendlicht mit Automatik nur noch verschwommene Bilder rauskommen, weil die Kamera dir entweder die Verschlusszeit so runterrechnet oder die Iso rauf oder aber das aobjektiv da eh schon nicht so ganz knackescharf ist
Gerade Zoomobjektive funktionieren auch meistens an einer Stelle besonders gut, je günstiger und je grösser der Zoombereich, umso mehr muss man manchmal dahinter, doch noch ein gutes Bild zu bekommen.
Ich komme aus der Haustierfotografie, liebe das Beobachten nicht allzuweit entfernter Tiere und habe dafür eine gute 70-200mm Linse. Die wiegt 2.1kg (schon ohne Kamera) und ist entsprechend lang. Damit bekomme ich knackescharfe Bilder, auch im Zwielicht hin, muss aber Fotografie schon sehr lieben, damit ich die auf Berge schleppe. Aber riesig viel Zoom ist auch 200mm nicht. In der Wildlifefotografie werden oft Objektive im Bereich 400-600 eingesetzt. Die sind dann aber u.U. noch schwerer, noch grösser.
Was mache ich also, wenn ich zwar ein gutes Motiv habe, es aber doch zu weit weg ist?
Entweder ich fotografiere es trotzdem, bis an die Grenze meiner Optik und schneide den Bildausschnitt nachher am Computer kleiner, passender (sogenanntes Croppen). Hier muss ich nur aufpassen dass ich, sollte ich Drucken wollen genug Pixel dafür übrig lasse oder aber die Auflösung mit einem Programm hochrechne.
Andersherum fehlt mir noch eine wirklich gute Linse im Weitwinkelbereich. Auch da stehe ich dann manchmal vor dem Motiv und denke mir 'ach hätte ich...' Naja. Kommt Zeit, kommt Geld, kommt Linse'
Oder aber manchmal verzichte ich dann auch aufs Fotografieren, geniesse den Augenblick und präge mir das Bild so gut ein.
Für manche Handys gibt es inzwischen auch Aufstecklinsen, die den optischen Zoom erweitern. Wie gut die sind, weiss ich aber nicht.
Ansonsten wäre vielleicht auch noch die Möglichkeit einer Kompaktkamera, die zwar einen guten Zoombereich abdeckt, aber dir vielleicht für die Zoombilder doch noch etwas Nachbearbeitung in Sachen Farbgebung abverlangt. Der Aufwand dürfte reduziert sein, wenn du bewusst alles, was geht, mit dem Handy fotografierst und nur für die Zoombilder die Kamera rausholst.
Den Tipp von Islandflo find ich gut mit den Teilautomatiken. Das nutzen übrigens Profis auch durchaus. Sich mit den einzelnen Faktoren auskennen bedeutet nicht dass man über alles gleichzeitig manuell bestimmen können muss. Aber wenn man weiss, welchen Einfluss die einzelnen Faktoren auf ein Bild haben, dann kann man daran bewusst schrauben, wenn einem das Ergebnis nicht gefällt.
Bei neueren spiegellosen Modellen hat man oft auch schon eine Belichtungsvorschau im Sucher, das erleichtert es durchaus auch etwas. Doch auch da muss man sich mit auseinandersetzen wollen. Es ist vollkommen ok, wenn man das nicht will, aber dann sollte man seine Ergebnisse wohl für den eigenen Frieden nicht unbedingt mit den Ergebnissen der Freaks vergleichen 