Beiträge von Silke

    Es sind nur noch wenige Gäste im Hostel. Eine deutsche Frau mit ihrem erwachsenen Sohn ist heute angekommen. Beim Kochen und essen unterhalten wir uns.


    Nachts treffen wir uns draußen. Die Wolkendecke reißt auf und Nordlichter krönen den Tag, den Urlaub ...

    Es ist immer noch sehr Wind - und dadurch auf die Dauer saukalt. Aber von dem Schauspiel trennen mag ich mich auch nicht ...

    Erstaunlich, wie grasgrün die Kamera die Nordlichter "sieht". Mit bloßem Auge ist meist gar nicht so eindeutig zu erkennen, was Nordlichter und was Wolken sind.


    Durchgefroren, aber glücklich krieche ich dann nach ner Stunde oder so ins warme Bett.

    Góða nótt!














    Nachmittags lässt der Sturm etwas nach. Es ist immer noch gut windig, aber jetzt wage ich mich doch wieder aufs Rad. Das geht gut.


    Dieses Sturmstimmung hat schon was ...


    Unten am Teich ziehen einige Enten unverdrossen ihre Bahnen.

    Dann entdecke ich einen einzelnen jungen Sterntaucher (Lómur), der durchs aufgepeitschte Wasser schaukelt. Mal guckt kaum mehr als der Kopf raus, dann ist er wieder ganz oben auf und immer wieder "kämmen" ihm die Windböen eine Sturmfrisur ins Gefieder.
















    Sonntag, 3. September 2023


    Es ist weiterhin stürmisch.

    Den heißen Topf muss ich nutzen, solange ich ihn habe....


    Dann fange ich schon mal an, meine Sachen zu sortieren und zu packen. Morgen fahre ich nach Reykjavík und muss dann auch das Auto abgeben. D.h. alles zusammen suchen und ordentlich verpacken, was ich den Urlaub über so großzügig im Auto verteilt hatte.


    Im Haus ist wieder Ruhe eingekehrt. Es kommen jetzt spürbar weniger Gäste. Ab Mitte September ist dann ganz zu.

    Gestern war noch mal "full house". Diesmal überwiegend Isländer*innen. Da treffen sich hier am 1. Septemberwochenende Freundeskreise, die auf Gänsejagd gehen.



    Ein paar wenige Tage "Galgenfrist" habe ich noch, bevor dieser Islandurlaub wieder zu Ende ist.

    Und den Reisebericht fertig schreiben muss ich auch noch, bevor der nächste ansteht. Nach Island ist bekanntlich vor Island. ;) islandwinke


    Samstag, 2. September 2023


    Der Tag ist grau, regnerisch, stürmisch.



    Wie gut, dass ich so ein gemütliches Quartier habe. Die anderen Gäste sind abgereist oder trotz des wenig einladenden Wetters unterwegs. Tagsüber habe ich das Haus fast für mich allein.

    Heißer Topf geht natürlich immer.

    Ne Maschine Wäsche stelle ich mal an, dann habe ich später zu Hause nicht mehr soviel Wäsche zu waschen.


    Dann mache ich es mir gemütlich und sichte schon mal die Fotos der letzten Zeit.

    Gluggaveður (Fensterwetter) - wie passend, dass das Haus den richtigen gluggi (Fenster) dafür hat.



    Und eine passabel ausgestattete Küche, wo ich mich beim Kochen ein bisschen austoben kann, Vorräte dezimieren...

    Mit dem Ausbruch selbst - ja, der scheint zu ende zu sein. Bis zum nächsten Mal in ein paar Wochen???

    Die Folgen sind durch die Schäden an der Infrastruktur für die Menschen mehrere Dörfer auf Reykjanes erheblich: Heißwasserleitung gebrochen, Stromnetz an der Belastungsgrenzen - und das bei Winterwetter ...


    Das ist inzwischen eine andere Kategorie als die "Touristenausbrüche" der letzten 3 Jahre....

    Velkominn Andreas.


    Ich habe gute Erfahrungen mit Safe Travel gemacht, wo Du jeden Tag Deine Reisepläne, geplantes Nachtquartier, Angaben zu Dir, K0ntaktperson,... hinterlassen kannst.


    Außerdem gibt es noch die App 112 Iceland wo Du Deine Standort (GPS Koordinaten) senden und einen Notruf absetzen kannst.

    Die armen Menschen von Grindavík ... ob der Ort jemals wieder bewohnbar ist??

    Ich bin ja keine Expertin. Aber was man so hört und liest, lässt mich zweifeln ob das noch ein sicherer Ort zum Wohnen ist. Die Sprünge und Risse durch die Erdbebenserie im November/ Dezember mit den unterirdischen Hohlräumen, der Magmakanal, der die Stadt tangiert. Das klingt alles bedrohlich. Unabhängig davon, ob nun die Lava die Stadt erreicht oder nicht.

    Das muss ein Alptraum für die Menschen sein.

    Erschütternd.

    So viel Leid. Diesmal (ausnahmsweise) nicht von Menschen gemacht, sondern durch Naturgewalt.


    Große Hoffnungen den abgestürzten Arbeiter noch lebend zu finden, konnte sich wahrscheinlich eh niemand machen - je länger die erfolglose Suche dauerte. Nun kriegen die Angehörigen noch nicht mal die letzte (traurige) Gewissheit. Haben keinen Toten, den sie beerdigen und von dem sie richtig Abschied nehmen können. Das macht alles noch schwerer...


    Und die armen Einwohner*innen von Grindavík. Schon wieder eine Evakuierung und erneute Unsicherheit, was aus ihrem Zuhause wird. Wann sie zurückkehren können, ob überhaupt.

    Der Untergrund von Grindavík scheint ja durch die schweren Erdbeben instabiler und unsicherer zu sein, als man erst erkennen konnte...

    Ganz schön tragisch... Hunderte von Rettungskräften suchen immer noch. Was oberflächlich nach einer eher kleinen Spalte/ Loch aussieht, hat sich bei Absteigen als großer, tiefer Hohlraum erwiesen. Am Grund Wasser. Wie tief, ist noch nicht klar.

    Werkzeug des Mannes ist wohl an oder in dem Loch gefunden worden. Von ihm selbst fehlt jede Spur. Der Unfall/ Absturz ist auch nur eine Vermutung mit großer Wahrscheinlichkeit. Augenzeug*innen gibt es keine. Aber wohl auch keine andere Erklärung für sein plötzliches Verschwinden.


    Tugir metra niður: Djúpt vatn talið taka við
    Úlfar Lúðvíksson, lögreglustjóri á Suðurnesjum, segir að unnið hafi verið sleitulaust í alla nótt við leit að manninum sem féll niður sprungu við íbúðarhús í…
    www.mbl.is

    Der Wind nimmt allmählich zu. Noch längst kein Sturm. Trotzdem dehne ich den Ausflug nicht sehr aus und gehe langsam zurück zum Auto.

    Zuhause mache ich mir erstmal was zu essen und sehe dann weiter.


    Es ist zwar windig, aber harmlos. So schwinge ich mich nach dem essen noch ein bisschen aufs Rad und fahre mal runter zu den Vogelteichen. Mal gucken, was da los ist.












    Hávella - Eisente und Þúfutittlingur - Wiesenpieper




    Wollgras mit Sturmfrisur

    In diesem Urlaub habe ich endlich auch mal dran gedacht, jeden Tag meine geplanten Touren, ... bei Save Travel zu registrieren. Man weiß ja nie... Und ich bin ja allein unterwegs.

    So auch heute. Kurz bevor ich loslaufe, sehe ich, dass ich eine Email von Save Travel bekommen habe. Die weisen mich auf den erwarteten Sturm hin, weil ich doch in den Bergen unterwegs bin. Ich schreib kurz zurück, bedanke mich und sage, dass ich Bescheid weiß und eh nur etwas spazieren gehen will und jederzeit umdrehen kann, bevor das Wetter zu schlecht wird oder der Weg zu anstrengend,... Aber es ist schön zu sehen, dass man da doch ein gutes "Sicherheits Backup" hat, wenn man bei Save Travel seine Reise-/ Wanderpläne hinterlässt.


    Ich ziehe erst mal los, wohl einen Fahrweg zu vereinzelten Sommerhäusern entlang. Problemlos zu gehen und je höher ich komme, desto schöner wird die Aussicht.




    Naja, den Vaðalfjöll selbst werde ich nicht erklimmen. Aber ein Stück laufe ich einfach noch und gucke dem Wolkenspiel zu und genieße die Aussichten, die sich mir bieten.














    Freitag, 1. September 2023


    So, jetzt habe ich mein schönes Quartier für 4 Nächte, um in schöner Atmosphäre den angekündigten 1. Herbststurm aussitzen zu können und in Ruhe zu gucken, was an kleineren Ausflügen vielleicht möglich ist.

    Das Haus ist noch gut belegt. Die meisten bleiben nur 1 Nacht und fahren dann weiter. 3 Motorradfahrer, alte Schulfreunde aus Norddeutschland, haben sich für 2 Nächte einquartiert und wollen per Tagesausflug gucken, was sie von den Westfjorden sehen können.

    Da es heute Vormittag noch "friedlich" ist, beschließe ich auch noch einen kleinen Ausflug zu machen. Hier in der Nähe will ich mal Richtung Vaðalfjöll. Ein bisschen laufen, frische Luft und Aussicht genießen.

    Der Sturm steht irgendwie bevor, irgendwann in der 2. Tageshälfte, aber noch ist nicht klar, wie stark und wo genau er wohl rüber zieht...


    Licht- und Wolkenstimmungen sind toll.


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    Spontan fallen mir 2 "Sommerfeuerwerke" ein. In Reykjavík zum Abschluss der Menningarnótt und das am Jökulsárlón. Die sind aber glaube ich eher im August. Dann sind die Nächte auch schon wieder dunkel genug dafür.


    Und wie gesagt, das sind lokale Ereignisse, meist im Zusammenhang mit Festivals, die man ja auch gut "umgehen" kann.