Eine Familie zeigt die kalte Schulter! Unsere eiskalte Reise rund um Island - LIVE!

  • Na ja, also was die Geschwindigkeitskontrollen betrifft - die sind häufiger als viele Touristen meinen :D


    Was ich persönlich auch richtig finde, denn viele Touristen unterschätzen die Bedingungen , wie zum Beispiel den Wind . Ich habe ja grad jetzt im Juli wieder einen in einer grossen Staubwolke über den Strassenrand fliegen sehen .


    Ansonsten wünsche ich Euch natürlich viel Spass und eine tolle Zeit in Island GoIceland

  • Sorry. Eigentlich wollte ich hier live berichten.


    Nachdem die Software aber so mies ist (Bilder einfügen per URL? Editor aus der Steinzeit? Galerie - umständlicher geht´s nicht) und alleine schon die Angst-Anmeldeseite mit Wackelbuchstaben, damit die NSA ja die Finger von dieser an sich tollen Seite lässt - nö, darauf hab ich in Summe keinen Bock.


    Hätte gern berichtet, aber das ist mir echt zu mühsam. Da mach ich lieber Urlaub. Natürlich in Island :).

  • Wenn selbst ein Screenshot von 170kByte zu groß ist, kann ich ohne massive Mehrarbeit keine Bilder einstellen. Das ist aber genau das, was für mich ein solcher Bericht (natürlich neben vielen Informationen für den geneigten Leser) ausmacht.


    "Normalerweise" sind Bilder mit 800x600 nie ein Thema, hier offensichtlich ein Problem.
    Allenfalls sind auch andere zu diesem Schluss gekommen, sonst wären hier nicht so wenige Bilder in der Galerie.


    Zumindest die "Dateianhänge" funktionieren nicht. Wenn, dann kann man das über den Bilder-Upload machen. Allerdings schreib ich auf meiner Seite und kopier zumindest den Text und die verlinkten Bilder gerne hier her - wenn die Forumssoftware das zuließe.
    Geht aber nicht also zurück zum Anfang.


    Mach ich aber nicht, also leider kein Bericht :)


    LG


    Rey


    Hier aber trotzdem der Beweis, dass man Bilder in einen Bericht kriegt:

  • Hallo Rey,


    wir können doch auch auf Deine Homepage gehen und Dich verfolgen. Habe gerade mal reingeschaut. Bin schon neugierig. Und freue mich schon.


    Es ehrt Dich, dass Du Dir die Mühe machen wolltest, auch hier einen Livebericht zu geben. Mit anderen Worten doppelgleisig zu fahren. Für Dich mehr Aufwand. Für uns ist es nur ein Klick auf einen Link. Von daher wäre es schön, wenn Du ab und zu hier verlauten lässt, das es was Neues bei Dir zu lesen und zu sehen gibt.


    lg carlotta

  • Liebe Carlotta,


    das ist eine gute Idee!
    Wenn es euch nicht zu viel Mühe macht, dann findet ihr auf rey-rey.at die aktuellsten Ereignisse.
    Aber vielleicht entspann ich ja dann doch noch so heftig, dass ich mal ein paar Bildchen hier her lade :).


    LG


    Rey

  • Der Forumssoftware ist es nicht geschuldet, dass ich einen zweiten Anlauf mache. Btw.: "Burning Board" ist ja mal ein passender Name dafür, auch wenn das Anzünden der Software nützlicher wäre, als sie dem geneigten Autoren aufzubürden.
    Aber probieren tu ichs trotzdem, die Infos auch zu posten. So ist der Blog zumindest punktgenau dort, wo er hingehört. Auf meine Seite verirrt sich nur mein Schwipa, der mit 88 immer noch interessiert unsere Reisen verfolgt.


    So denn:


    Prolog


    Nun ist es also geschehen!
    Keine Vorfreude mehr auf die Bellagio Fountains, keine roten Felsen und keine endlosen Highways.
    Keine 40 Grad im Schatten, keine kurzen Hosen, kein Walmart.
    Kein Motel, keine Immigration, nicht mal Sicherheitschecks.
    Kein Umrechnen von Unzen, Gallonen, Meilen oder Dollar.


    Bisher war kein Argument stark genug, dem „Ami-Magneten“ zu trotzen!
    Aber
    2015 sollte es eben anders werden. 4 Erwachsene bei den Flugpreisen und
    dem Dollarkurs drei Wochen lang zu bespaßen, war mir knausrigem
    Reiseplaner irgendwann weniger als ein Vermögen wert .


    Und wo soll es fast so viele Schönheiten wie in den USA geben?


    Vielleicht erinnert sich der geneigte Leser an den Prolog aus dem letzten Bericht, wo wir die verschiedenen Möglichkeiten, die schönste Zeit des Jahres außerhalb der USA zu verbringen, ausgelotet haben:


    Vulkane?
    Offroaden bis zum Abwinken in einem schicken Allradler, es gäbe auch traumhafte Ferienhäuschen und um jede Ecke einen Hot-Pool in der freien Natur?


    "Nö, da regnet es noch mehr, außerdem ist das dort richtig kalt und ich frier doch bis 23,6 Grad!"


    Lächerlich!
    Das wird jetzt einfach ausgehalten!
    Eine Extradecke und einen Regenschirm spendier´ ich „on top“, Windjacke und warme Sachen sind noch im Schrank vom Winterurlaub!


    Es geht nach Island!


    Und so beginnt Ende 2014 die Planung für unser diesjähriges Abenteuer, das in völlig neue Gefilde führen wird:
    Eis- und Lavahölen, Geysire, Vulkane, Wasserfälle, Islandpferde, Wale, endlose Offroadpisten und Furten stehen auf dem Programm.


    So entsteht aus einer vagen Vorstellung innerhalb weniger Wochen eine Route, die diesmal mit AirBnB, FeWoDirekt und wieder mal Booking.com einen ersten Blick auf diese Insel werfen lässt. €400 hin und retour für den Flug mit Iceland-Air füllt die Urlaubskasse mit den gesparten Flugkosten, die immensen Kosten für ein Mietauto leeren sie aber gleich wieder. Da in Island nur 3-4 Monate Saison ist, kostet ein Mietwagen einfach 4x soviel wie in den USA, so einfach ist das!


    Wir werden ca. 2.500km fahren, übernachten an 7 verschiedenen Orten und werden 17 Tage lang Leute, Geschichte und Sehenswürdigkeiten kennenlernen und sind alle sehr gespannt, wie uns das gefallen wird. Ehrlich gesagt, haben wir nämlich noch keinen blassen Schimmer, ob es ohne kurze Hosen auch Urlaub geben kann.
    Unser kürzester Urlaub seit Jahren. Ja, ich hatte regelrecht Schiss vor einem Urlaub, der nicht enden will .


    Also alles Einsteigen (bin ja mal gespannt, wer das hier lesen will), es geht am kommenden Sonntag von Zürich nach Kefalvik, wo wir am frühen Nachmittag ankommen werden. Juhu! Nur 2 Stunden Zeitverschiebung! Darauf freu ich mich fast am meisten.


    Hier die geplante Route:

    Das entspricht so in etwa San Francisco - LA - Las Vegas - Death Valley - Yosemite - San Francisco. Also machbar, wenn es auch fast keine Autobahnen gibt.


    Aber:
    Island hat sicher wenig Polizisten, die die Geschwindigkeit kontrollieren, da es ja insgesamt nur so viele Isländer wie Vorarlberger gibt .
    Hoff ich zumindest.


    So. Jetzt mal die letzten Vorbereitungen treffen, ist ja wieder ein bisschen Technik mit an Bord.


    Ich werde wie immer live von den Geschehnissen berichten, hab aber keine Ahnung, ob das zugesagte Internet auch überall funktioniert. Wir schaun mal.


    Viel Spass!

  • Bald geht es los! Meine Liebste war heute Morgen noch beim Zahnarzt nicht
    ihrer Wahl (Feiertag heute in Ö), der hat aber nichts feststellen
    können. So hoffen wir, dass es nur "blinder Alarm" ist und der Zahn
    einfach nur nicht reisen will...
    WIR ABER SCHON!
    Heute Abend geht es eh schon besser, alle Koffer sind gepackt und wir freuen uns schon auf alles, was vor uns liegt!
    Selbst
    "Olma-Bratwürste" sind für unseren ersten Vermieter organisert (er lebt
    ex Schweiz mit seiner (Frau?) Partnerin ex Japan in Keflavik und wir
    hatten regen Mailverkehr. Fängt ja mal gut an!
    Wir berichten weiter...

  • Für was gibt es Internet und Suchmaschinen:



    gem Wikipedia:
    St. Galler Bratwurst








    OLMA-Bratwürste
    St. Galler Kalbsbratwurst ist eine Brühwurst aus Schweinefleisch, Speck und mind. 50 % Kalb im Fleischanteil der Wurst. Bei weniger Kalbfleisch nennt man sie St. Galler Bratwurst. Seit 2008 ist sie als g.g.A. bzw. Indication géographique protégée (IGP) für den Schweizer Kanton St. Gallen eingetragen. Die OLMA-Bratwurst und die St. Galler Kinderfestbratwurst unterscheiden sich lediglich in der Größe und dem Gewicht


    Gruß


    Bernd

  • Tag 1, 16. August 2015


    Herbert, ein Freund unserer Familie, bringt uns mit dem firmeneigenen
    Bus pünktlichst nach Zürich, wo wir mit wenig Verspätung nach Island
    abheben.


    Es ist nach den vielen Flügen in die USA ein wahrer Segen, nach weniger
    als 4 Stunden schon am Ziel zu sein! Es ist noch hell (war ja auch zu
    erwarten, hier ist es fast immer hell, kurz vor Vier am Nachmittag erst
    recht!).


    Wir suchen den ganzen Flughafen nach dem Überbringer unseres Autos ab. Nix zu sehen!
    Nach einer halben Stunde ruf ich mal bei der Vermietung an und erfahre,
    dass sie (am Telefon war eine Lady) dann gleich losfahren würde. Hä?
    Nachdem sie dann kurz danach eintrifft, packt sie noch 5 andere Gäste in ihr Auto, mich gleich mit.
    Meine Familie lass ich dann einfach mal stehen. Schönen Urlaub noch!


    Natürlich komm ich zusammen mit unserem Mietwagen nach einer
    eingehenden Einweisung ("You can drive the F-Roads, the "forbidden
    roads" with your 4x4-car, but be careful", wobei sie das "careful" in
    jedem Satz mindestens zwei mal verwendet) und einem Fahrzeugcheck. Alte
    Karre, 130.250km auf der Uhr und unzählbare Kratzer. Aber das wußte ich
    vorher schon. War ja auch um einiges günstiger als beim Mitbewerb und so
    macht ein Kratzer mehr keinen nervös.



    Nach Island ist es wirklich nur ein "Hupfer".




    Es wird also wenigstens ab und zu Sonne geben!



    Hier in Keflavik waren wir letztes Jahr schon für einen kurzen Stopp-Over.


    Eigentlich verrückt, dass da gleich über 1.000 Leute auf etliche
    USA-Flüge nun gleichzeitig einsteigen werden (wir flogen weiter nach
    Denver).



    Unsere Bleibe gleich in der Nähe in Keflavik-City, direkt am alten Hafen keine 5 Fahrminuten vom Flughafen entfernt.




    Jedes Haus verfügt hier über einen Kalt- und Heißwasseranschluss. Mit
    kaltem Wasser macht man das über 80 Grad heiße Wasser erst verwendbar.


    Bezahlt wird übrigens nach Druck und nicht nach Verbrauch, ähnlich einer Flat-Rate beim Internet.



    Das Haus wurde von einem Künstler gestaltet, was man auch im Garten erkennen kann.
    Andi, der Besitzer, hat zusmmen mit seiner Frau das Haus 2014 gekauft und führt es gemeinsam mit ihr 18 Stunden am Tag.



    Er organisiert uns auch einen Tisch im "Duus", einem Restaurant gleich gegenüber.


    Wir essen ausgezeichnetes isländisches Lamm und leckeren isländischen
    Fisch zu isländischem Bier und bezahlen schlußendlich leckere 145 Euro.
    Bier kostet im Restaurant umgerechnet 7 Euro. Na denn Prost!
    Auf den Merzettel: Besaufen besser zu Hause machen!



    Einige Möwen versuchen, unsere Jungs zu bezwingen. Es geling ihnen Gott sei Dank nicht.
    Auf den Merkzettel: Werde "Die Vögel II" hier drehen.





    Um 22:00 Uhr (bei uns Mitternacht) hauen wir uns in die Haia.
    Wir sind ja wirklich gespannt, was diese Insel noch für Überraschungen für uns bereit hält!

  • Es geht wieder weiter. Irgendwie klappt es mit einiger Nacharbeit doch, den Bericht auch hierher zu kopieren.


    LG


    Rey

  • Tag 2, Montag 17.08.2015, Keflavik - Laugarvatn


    Tagwache ist heute um 07:00 Uhr, für 08:00 ist unser Frühstück terminisiert. "Termin" deshalb, weil Andi alles minutiös einteilen muss, schließlich werden die Gäste von 04:30 bis 23:00 Uhr abwechselnd von Ihm und seiner Frau Yuki betreut. Und diese Betreuung geht vom Flughafentransfer (heute war er schon 4x am Flughafen) über Informationsaustausch bis eben zum hervorragenden Frühstück, das wirklich vom Feinsten ist.


    Das Gemeinschaftsbad, das wir uns mit einem Pärchen aus England, die in der Schweiz leben, teilen, ist bereits für uns alleine da. Die Engländer sind schon früh zum Flughafen aufgebrochen. Sie haben es also schon hinter sich, wir noch alles vor uns!



    Zeit für einen kleinen Spatziergang in den beinahe sonnigen Morgen.







    Wussten wir auch nicht (mehr), aber tatsächlich sind die meisten Bretter im
    Format 1x6 gefertigt. Also hat der Name des Gästehauses nichts
    anrüchiges, sondern eher was praktisches :).



    "Besser wie bei uns zum Muttertag", so die Aussage von einem unserer Jungs zum Frühstück. Das
    alleine wäre keine Kunst, wer unsere Jungs kennt :), aber was Yuki und
    Andi da herzaubern, gereicht einem 6-Sterne-Haus! Kaffee aus der
    italienischen Maschine, geräucherter Fisch, Salami, isländischer Käse,
    selbstgemachtes Brot nebst Smoothies, Bananenmarmelade - super!




    Fazit:
    Die sehr gemütlich und originell eingerichteten Zimmer und das Gemeinschaftsbad sind super sauber und der eigene Hot-Pot im Garten ist herrlich zum Aufwärmen nach einem Spaziergang zum nahegelegenen Hafen geeignet.



    Und da behaupte mal einer, schöne Landstraßen gäbe es nur in den USA!

    Wir starten gegen 09:00 Uhr nach dem Frühstück erst mal auf Empfehlung von Andi auf eine Runde auf die Halbinsel Reykjanes, auf der auch der Flughafen und die "Blaue Lagune" liegen. Hier gibt es aber noch viel mehr Sehenswürdigkeiten, wie wir erzählt bekommen.



    Leider rennt uns die Zeit ein wenig davon, da wir um 11:00 beim KFC in Reykjavik sein sollten, da wir dort den Schlüssel für unser Haus übernehmen werden. Deshalb sehen wir den "unteren" Teil der Halbinsel
    nicht mehr, gehört nachgeholt.






    Hiertreffen die Kontinente also zusammen. Symbolisch wurde eine Brücke errichtet, brauchen tut man Sie zur Überquerung des sandigen Tales freilich nicht.
    Auf den Merkzettel: Einen halben Tag am ersten Tag gleich der Halbinsel Reykjanes widmen, da braust jeder nur vorbei, obwohl wunderschön!



    Um 11:00 Uhr treffen wir uns mit Martha und ihrem Mann , der Mutter von Rakel, bei einem der vielen Kentuky Fried Chicken Restaurants in Reykjavik direkt an der Autobahn gelegen. Die beiden sind super nett und
    überreichen uns neben dem Schlüssel eine handgefertigte Skizze für die Anfahrt zu Ihrem Ferienhaus. Das liegt nicht an der Stelle, die im Internet angegeben ist, sondern 1,5km weiter der Straße entlang im Wald.
    Ob wir das finden?


    Wie üblich am Anfang unseres Urlaubs gehen wir erst mal die Basics einkaufen und die beiden lassen es sich nicht nehmen, uns dahin zu eskortieren. Es sei sehr teuer hier (ach was?) und hier im "Kronan" sei es besonders günstig. Ob es denn nun günstiger als andere war, können wir natürlich aktuell noch gar nicht einschätzen. Auf alle Fälle kriegenwir alles für ein Abendessen und ein perfektes Frühstück.

    Das müssen wir nun eben selber machen, denn wir ziehen in ein schmuckes Ferienhaus mit drei Schlafzimmern gute 70km entfernt in Laugarvatn.





    Da es nun erst früher Nachmittag ist, entschließen wir uns, den "Gullfoss"


    zu besuchen. Der liegt gute 40km nord-östlich von Laugarvatn und ist der größte
    Wasserfall Europas. An Wassermenge übertrifft er sogar die Niagarafälle.






    Die vielen Asiaten, die mit einem mords Instrumentarium (teuerste Kameras, größte Objektive, möchtigste Stative) dieses Schauspiel auf digitale Weise festhalten, sind uns ja schon öfters in den USA aufgefallen. Hier sind sie nur besonders zahlreich.


    Ungeachtet dessen ist der Wasserfall spektakulär. Wenn das Wetter allerdings
    besser wäre, dann wäre das Schauspiel und vor allem die Regenbogen sicher atemberaubend.


    Auf den Merkzettel: Bei Sonnenschein ist der Gullfoss am schönsten (aber wo ist das schon anders?)!

  • Tag 3, Dienstag 18.08.2015, Laugarvatn


    "Island ist wie ein rieeeeesengroßer Yellowstone!" - So zumindest das
    Versprechen den Reiseleitung (von mir) der Reisegruppe (den anderen
    drei) gegenüber.

    Gestern sind wir auf dem Weg zum Gullfoss schon hier vorbeigekommen, heute wollen wir den Ursprung der Geysire kennenlernen.


    Das sagt uns Wikipedia dazu:

    Das Hochtemperatursystem zu Füßen des Rhyolithdoms Laugarfjall weist eine Vielzahl von heißen Quellen auf, u.a. die Geysire, den Großen Geysir und Strokkur, die als Teil des Golden Circle
    zu den bekanntesten Touristenattraktionen Islands zählen. Allerdings
    bricht nur Strokkur regelmäßig mindestens alle 10 Minuten aus, der Große
    Geysir nur unregelmäßig. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer heißer Quellen, z.B. die kieselgurhaltige und daher sehr blaue Blesi.



    Keine Ahnung, wo wir sind? Abhilfe:





    Geysir bricht leider nicht regelmäßig aus. Es regnet und wir warten daher nicht lange.




    Strokkur ist feißiger. Er bricht alle 5 Minuten aus. Ab und zu veräppelt er die Wartenden mit einem "Blub" und nichts sonst, dann bricht er wieder 2 mal hintereinander aus.



    Der Ausbruch ist gewaltig, wenn auch nur sehr kurz. 5 Sekunden nach diesem Bild ist nichts mehr vom Geysir zu sehen.


    Das Gebiet ist relativ klein, wir haben aufgrund der inzwischen über 10 Tage Yellowstone ein paar Vergleichsmöglichkeiten.

    Es geht auf alle Fälle beschaulich zu.



    Kein Vergleich zu den Massen 5.000km weiter westlich.








    Es gibt einige termale Kleinode und es gefällt uns hier richtig gut. Linus ist allerdings entsetzt, als er erfährt, dass hier die (beinahe) einzigen Geysire der Insel zu finden sind. Aber wir sind ja noch längst
    nicht bei allen heißen Zonen gewesen und das ist ja auch nicht die Hauptattraktion unseres Urlaubs.




    Nach einem erholsamen Mittagsschläfchen wieder mal die Frage, was tun? Ca. 30km westwärts liegt der Nationalpark þingvellir (Thingvelir), wo bereits vor 1.000 Jahren Versammlungen stattfanden.







    Vom Aussichtspunkt aus hat man einen tollen Blick auf den þingvallavatn, der nur einen kleinen Zufluss, aber einen sehr großen Abfluss hat. Das kommt von den riesigen unterirdischen Quellen, die den See durch das vulkanische Gestein hindurch speisen.



    Die Brille eines definitv Weitsichtigen findet Linus in einem Gebüsch.







    Man kann hier auch Turnübungen machen, um ein schönes Bild zu bekommen, mir reichen meist ein paar Felsen. Das Stativ ist auf alle Fälle zu Hause gut aufgehoben.





    Abends kochen Aris und ich noch eine Kleinigkeit. Es gibt Nuldeln in einer Schinken-Zwiebel-Knoblauch-Tomatensauce.

  • Danke für Eure lieben Worte! Ich machs ja gerne und die Fotos sind so auch schon vorsortiert...


    Tag 4, Mittwoch 19.08.2015 Laugarvatn - Þingvallavatn - Geysir - Gullfoss

    Heute bleiben wir nach einem ausgiebigen Frühstück in der Gegend. Morgen geht es ja 340km weiter, also "geben" wir uns nochmals ein paar Highlights hier Vor Ort. Andere machen das auch an einem Tag im Bus von Reykjavik aus, wir können uns die Anreise sparen.


    Zuerst wollen wir eine Höhle in der Nähe besuchen, die "Laugarvatnshellar", eine bis 1920 bewohnte Höhle. Wir haben uns wahrlich mehr vorgestellt.
    Aber seht selbst.




    Die Höhle liegt ca. 5 km vor/nach Laugarvatn und ist über eine 3km Waschbrettpiste zu erreichen.




    Leider ist die Höhle bereits besetzt. Bei 18 Grad und Sonnenschein suchen die Schafe dort Zuflucht, wo bis vor 100 Jahren noch Leute gewohnt haben.
    Heute eher eine "Scheiß-Hütte". Dafür ist die Gegend schön und wir klettern ein wenig herum.





    Statt den gleichen Weg wieder zurückzufahren, folgen wir der Schotterstraße ins Hochland. Und siehe da: Bald ist sie geteert. Für wen denn? Hier ist weit und breit kein Mensch zu sehen und die Ruhe ist herrlich!



    Die Strasse endet in der Nähe des Sees Þingvallavatn. Wenn wir schon mal da sind (wo wir gestern schon waren), machen wir einen Spaziergang am See.
    Als wir weiterfahren, endeckt Linus einen mit Wasser gefüllten Graben.
    Wir bleiben stehen und staunen. Das Wasser ist kristallklar und wir genießen dieses Bauwerk der Natur (vorerst) noch ganz alleine.



    Keine 10 Minuten später wuselt es vor Leuten. Als hätte unser Auto sie angelockt (kannten wir bisher nur bei Tiersichtungen im Yellowstone).


    Wir flüchten und machen uns auf den 40km weit entfernten Geysir-Hügel auf.
    Dort gibt´s was zu futtern und die Sonne scheint, also geben wir Stokkur noch ein paar Chancen. Am Schönsten ist die Blase kurz vor der Eruption:




    Nach einem 20km "Ausritt" auf der "F"-Strasse 333, die aber leider ins "Nichts" zu führen scheint und uns zum Umkehren zwingt, fahren wir nochmals zum Gullfoss. Es ist herrlich warm (immer noch 18 Grad), hat in der Zwischenzeit aber zugezogen. Also doch keine Regenbogenorgie heute.
    Schade.



    Auch viel mehr Leute als gestern wollen das gute Wetter nützen. Wir bleiben fast eine Stunde und genießen.


    Wieder zu Hause machen wir uns nach einem schnellen Abendessen (Schi-Kä-To) nochmals per Pedes auf, die Gegend um unser Haus zu erkunden. Ob man wohl auf den Berg hochkommt?
    Nö, das Gestrüpp wird irgendwann undurchdringlich. Aber wir finden einige dieser Isländischen Früchte:


    Und weil es Zeit wird, diese Gegend zu verlassen, verlass ich euch für heute auch und geh mal früher in die Falle. Morgen sind es wie gesagt 340km, auf den Straßen hier in Island etwa 6-7 Stunden, also ein Fahrtag.
    Er führt uns morgen in die Westfjorde.

  • Liest sich gut Dein Bericht. thx1
    Bei den Bildern macht sich bei mir sofort dieses Island-Virus wieder breit. Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.


    Zum Gulfoss hast Du aber irgendwo eine falsche Information her bekommen:


    ...ntschließen wir uns, den "Gullfoss"
    zu besuchen. Der liegt gute 40km nord-östlich von Laugarvatn und ist der größte
    Wasserfall Europas. An Wassermenge übertrifft er sogar die Niagarafälle.


    Die Größe eines Wasserfalls kann zwar auch Bezug auf die Fallhöhe oder die Breite des Wasserfalls nehmen, aber in der Regel wird die durchschnittliche Abflussmenge zum Vergleich herangezogen und Du hattest Dich ja auch auf die Wassermenge bezogen. Da ist der Gullfoss mit 109 m³/s, im Sommer etwa 130 m³/s bei einer Fallhöhe von 11 Metern für die erste Stufe und 21 Metern für die 2. Stufe eher ein recht kleiner Wasserfall.


    Der im Norden liegende Dettifoss ist da schon gewaltiger. Mit einem Jahresdurchschnitt von 193 m³/s und einer Fallhöhe von 45 Metern bei einer Breite von 100 Metern ist das schon ein ganz anderes Kaliber. Wenn ihr da noch hinkommt, werdet ihr feststellen, dass in Island immer noch Steigerungen möglich sind. Dann auf jeden Fall auch den kurzen Abstecher zum Selfoss machen. Viele lassen ihn aus, dabei ist auch der sehr sehenswert und nur ein paar Minuten Fußweg vom Dettifoss entfernt.


    Auch wenn der Rheinfall nur eine Fallhöhe von 23 Metern hat, mit bis zu 373 m³/s im Jahresdurchschnitt, im Sommer durchschnittlich sogar 600 m³/s transportiert er damit deutlich mehr Wasser als der Dettifoss. Trotzdem ist er noch nicht der größte Wasserfall Europas. Das ist der Sarpsfossen in Norwegen, mit einem Jahresdurchschnitt von 577 m³/s


    Die Niagara-Fälle sind dann nochmal eine ganz andere Klasse. Mit einem Wasserdurchfluss je nach Jahreszeit zwischen 2832 und 5720 m³/s, durchschnittlich 4200 m³/s kann man die Wasserfälle in Europa damit überhaupt nicht vergleichen. Die größte Fallhöhe beträgt zwar auch "nur" 52 Meter (in Kanada), dazu kommt dann aber auch noch die enorme Breite von 363 m in den USA bzw. 792 m in Kanada. Das ist dann schon sehr beeindruckend.


    Ich wünsche euch eine gute Weiterfahrt und noch viele tolle Eindrücke.



    GoIceland

  • Mir ist das egal wie groß ein Wasserfall ist, als Bewohner der norddeutschen Rübensteppe beeindrucken sie mich alle. Sowas haben wir hier nämlich nicht.
    Egal, ob die nun einen Regenbogen haben oder nicht... ;)
    Dein Bericht liest sich gut und die Bilder sind Klasse. Die Orte sind mir alle bekannt im 1x6 habe ich auch schon gewohnt und im HotPot im Garten gesessen.
    Das war im Februar und rundherum lag viel Schnee. Dein Bericht hat mich wieder daran erinnert.
    Die zuletzt besuchte Höhle war sicherlich nicht spektakulär. Aber das ist nur unsere heutige Sicht.
    In diese unwirtliche Gegend hat damals ein junger Mann seine Frau entführt um ihr dort eine Zukunft zu geben und eine Familie zu gründen. Wind und Wetter ausgesetzt. Wenn ich das mit alten Familienfotos meiner Familie von 1910 vergleiche, dann sehe ich gewaltige Unterschiede. Das ist es, was auch diese Höhle für mich zu einer Lehrstunde macht. Oft stelle ich mir in Island vor, wie sie vor einigen Jahren dem Klima getrotzt haben, irgendwo auf der Insel.
    Die Ringstrasse gibt es noch nicht lange.
    Davor waren sie teilweise abgeschnitten von Nachbarn und Einkaufsmöglichkeiten. Ich denke oft an diese "Vergangenheit" wenn ich im Lande unterwegs bin.


    Ich wünsche euch noch eine schöne Reise und freue mich auf weitere Berichte..

    Gruß Manfred


    Island-Bilder gibt es hier:

    [url='http://portfolio.fotocommunity.de/manfred-bartels']

  • Klaus: Da hab ich mich mit der Größe von Gullfoss wohl gründlich vertan :patsch:.
    Und wenn das nur der größte Wasserfall im Umkreis von 500m ist, so hat er uns doch super gefallen und wir sind deshalb auch gleich zweimal dort gewesen. Aber danke für die umfassenden Informationen, so kompakt kriegt man das wohl nur nach einer Falschaussage :sekt: .


    Balle: Ja, ich hab die Geschichte der Familie auch gelesen und stimme dir zu, dass so etwas heute undenkbar ist. Wenn ich bedenke, wie meine Vorfahren vor 100 Jahren in Vorarlberg gelebt haben, ist aber nicht mehr so viel Unterschied feststellbar, obwohl sie nicht in Höhlen lebten, aber sehr arm waren.


    Inzwischen sind wir in den Westfjorden angekommen, Internet ist aber eher Mangelware hier draußen. Deshalb heute nur Text, der Rest folgt, sobald wir mehr als 10kb/s haben. LG