Meine erste Islandreise: Juni 2013 - In 11 Tagen um die Insel

  • Mit etwas Verspätung möchte ich euch gerne noch von meiner ersten Island-Reise im Juni berichten. Zunächst noch mal vielen Dank an alle, die mir vorab mit hilfreichen Tipps weitergeholfen haben!


    Nach ausführlicher Vorbereitung ging es am 16.6. endlich los! Wir kamen gegen Mitternacht mit dem Air Berlin Flug aus Düsseldorf in Keflavik an. Den Mietwagen holten wir direkt am Flughafen ab und freuten uns über das kostenlose Upgrade auf einen 4x4-Antrieb. Wir hatten einen Kleinwagen (Toyota Yaris o.ä.) gebucht, bekamen dann jedoch einen Suzuki Swift 4x4, was auch auf einigen Strecken unsrer Reise sehr nützlich war.


    Für den ersten Reisetag stand der Golden Circle auf dem Programm. Über die Straße 43 fuhren wir in den Süden, die 427 entlang der Küste und schließlich westlich entlang des lieblichen Sees Kleifarvatn vorbei nach Þingvellir. Nach Besichtigung von Gullfoss, Geysir und Stokkur endete unser erster Tag mit vielen Eindrücken in dem schönen Hostel in Sellfoss.





    Tag 2 führte uns bei dichtem und immer wiederkehrendem Regen bis nach Vík. Allerdings hatten wir immer dann wenn wir das Auto verlassen wollten, um Seljalandsfoss und Skógarfoss zu besichteigen das Glück, eine kurze Regenpause zu erwischen. Nachteil des schlechten Wetters war, dass sich Hekla und Westmännerinseln hinter Wolken und Regenvorhang versteckten. Doch genau diese trübe Wetterlage gab der Landschaft einen noch mystischeren Touch. Vor Allem das Kap Dyrhólaey gefiel uns so gut, dass wir an dem Abend zwei mal zum Fotografieren hin fuhren.



    Tag 3 startete mit traumhaftem Sonnenschein und blauem Himmel am Lavastrand von Vík...




    ...und führte uns bis zum Skaftafell Nationalpark, wo wir mit zwei Übernachtungen genügend Zeit für eine ausführliche Wanderung in das Tal Morsárdalur an Tag 4 hatten.





    Am Abend von Tag 3 fuhren wir bereits zum ersten Mal zur Gletscherlagune Jökulsárlón und bewunderten den zugleich traumhaften aber auch traurig stimmenden schwarzen Basaltstrand mit zahlreichen Eisblöcken. Immberhin bedeutet jeder Fantasie anregende im Wasser treibende oder am Strand liegende Eisblock auch das foranschreitende Abschmelzen des Gletschers.





    Auch an Tag 5 suchten wir diesen Ort bei unsrer Weiterfahrt nochmals auf, bevor wir uns in die Ostfjorde begaben. Auf der Fahrt nach Breiddalsvík machten wir bei Höfn einen Abstecher in die Gegend um die NATO-Radarstation Stokksnes und zum Wikingerdorf (Filmkuslisse). Das Gebiet hatte trotz sonnigem Wetter eine negative, düstere Ausstrahlung auf uns.



    Umso besser gefiel uns die weiterführende liebliche Fjordlandschaft.



    Fortsetzung folgt...

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  • Tag 6 starteten wir in Breiddalsvík und fuhren immer entlang der Küstenstraße bis Reydarfördur und schließlich nach Egilsstadir. Ein abenteuerlicher, sehr lohnenswerter Abstecher war die Fahrt über Schotterstraße durch noch sehr hohe Schneefelder, vorbei am schönen Klifbrekkufossar in das Tal des Mjóifjördur.






    Da wir nachmittags noch genügend Zeit hatten, besuchten wir auch noch das Bilderbuch-Örtchen Seydisfjördur,...




    ...saßen bei leckerem Kaffee und Kuchen in der Sonne vorm Hotel Aldan...




    ...und umrundeten später noch den mit für Island ungewohnt großem Nadelwald umrandeten See Lagarfljot. In dieser Gegend sind zahlreiche Wiederaufforstungsprogramme in Gang.


    Am 7. Tag waen wir auf dem Weg nach Husavik. Wir nahmen den Abstecher von der Ringstraße über die 901 und bekamen einen kleinen Eindruck von Hochland und karger Mondlandschaft.




    Über die 862 furhen wir auf sehr gutem Teer bis zu den Wasserfällen Selfoss und Dettifoss.




    Nach Besichtigung der Wasserfälle entschieden wir uns die 862 weiter bis nach Norden zu fahren. Der Zustand der
    Schotterstraße wurde zunehmend schlechter und mich überkam ein mulmiges Gefühl. Die Landschaft war sehr beeindruckend. Man hat einen weiten Blick über die Schlucht Asbyrgi.



    Als wir nach einer ca. zweistündigen sehr holprigen Fahrt bei Asbyrgi ankamen, sahen wir auf dem zurückweisenden Schild ein F vor der Straßennummer 862. Man ist sich wohl nicht ganz einig gewesen, ob man diese Straße nun als Schotterstraße oder Piste ausweisen soll ;) Beim nächsten Mal würde ich dieses Abendteuer mit normalem PKW eher unterlassen und lieber über die 864 fahren, deren Zustand wohl besser sein soll. Über die 85 ging es auf wieder ebenem Untergrund an der schönen Nordküste entlang...




    ...durch Húsavik bis zu unsrer traumhaften Unterkunft “Einishús” zwischen 845 und Ringstraße. Das brilliante Wetter (strahlend blauer Himmel und Sonnenschein bei 17°C) an diesem Tag nutzen wir für eine Fahrt entlang der Südseite des Myvatn und einen abendlichen Spaziergang druch das mit schönen Spazierwegen angelegte Dimmuborgir, sowie für die Besteigung des Aschekraters Haverfjall. Von dort oben konnten wir die Myvatn Landschaft in dieser Midsommer-Nacht gegen 22 Uhr bei tiefer stehender Sonne in ein fabelhaftes Licht getaucht bestaunen. Der Abstieg war eine sehr rutschige und vor allem staubige Angelegenheit, aber der Ausblick war es wert.






    Fortsetzung folgt...

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  • An Tag 8 fuhren wir über die westliche Uferseite in den Norden des Mückensees und besuchten die Hölen Grjótagiá und Stóragja. Erstere war deutlich sehenswerter, zumal uns der Einstieg in die Stóragja zu riskant war und uns der austretende Schwefelgeruch auch davon abhielt.



    Zudem herrschte hier schon eine enorme Mückenplage. Am Abend zuvor hatten wir beim Vorbeifahren Spaziergänger am See mit Mückennetzen um den Kopf gesehen, die vollkommen mit Mücken bedeckt waren. Der starke Schwefelgeruch im Hochtemperaturgebiet Hverarönd schien die Mücken allerdings fernzuhalten. Dort unternahmen wir eine Wanderung druch die blubbernde und brodelnde Vulkanlandschaft der Krafla und bestiegen den Berg Námafjall, von wo aus man einen genialen Blick über die umliegende Landschaft hatte.






    Entspannung fanden wir anschließend im Myvatn Nature Bath, welches auch als “Green Lagoon” bekannt der überlaufenen Blue Lagoon ähnlich sein soll. Die Blue Lagoon hatten wir zu Beginn der Reise links liegen lassen und genossen hier das entspannte Bad zusammen mit einer überschaubaren Menge an Besuchern. Nach einem leckeren Burger im empfehlenswerten Gamli Baerinn fuhren wir bei Donnergrollen und Blitzen am See entlang zurück zu unsrer Unterkunft. Bei diesem Mix aus Sonne, stellenweisen Regenschleiern, Regenbogen und dunklen schnell ziehenden Wolken bekamen wir noch mal einen ganz anderen Eindruck von der Pseudokrater-Landschaft im Süden.






    Unsere abschließende Erfahrung vom Myvatn See ist, dass wir beim nächsten mal auch bei einem nur ein oder zweitägigen Besuch auf jeden Fall eine Kopfbedeckung mit Mückennetz dabei haben werden. Ich dachte, dass es bei einem Kurzbesuch mit wenig Spaziergängen direkt am See wohl auch gut ohne Netz gehen wird. Jedoch wurden wir auch abseits des Sees eines Besseren belehrt und hätten einige Eindrücke mit Mückennetz wohl besser genießen können.


    Kurz nach unsrem Aufbruch an Tag 9 kamen wir an der Ringstraße schon zum Godafoss. Wir spazierten auf der weniger besuchten westlichen Seite entlang und konnten schöne Bilder vom Wasserfall mit Regenbogen einfangen.



    Wir fuhren zunächst an Akureyri vorbei bis nach Dalvík, um dort das hier im Formu viel gelobte Whale Watching mit Arctic Sea Tours auf süßem kleinen Holzkutter und kleiner Besuchergruppe zu machen. Wir hatten nach langem Suchen auch Glück und konnten drei – wenn auch sehr zurückhaltende – Buckelwale bestaunen. Es war für mich ein sehr ergreifender Moment, als ich das erste Tier auftauchen sah. Diese Tour sollte bei einem Islandbesuch nicht fehlen. Mit dem Tourguide tauschten wir uns auch über die aktuelle Wahlfangsituation auf Island aus. Ein sehr kontorverses Thema, das die isländische Bevölkerung zu spalten scheint. Auch das Angeln auf der Rückfahrt zum Land und das Verzehren des frisch gefangenen Fischs direkt zurück an Land frisch vom Grill war ein tolles Erlebnis. Den Abend verbrachten wir im Städtchen Akureyri.





    Von dort starteten wir an Tag 10 unsre Fahrt um die Halbinsel Tröllaskagi entlang der sehr einsamen und zum Teil tristen Fjordlandschaft. Jedoch scheint dort jeder Ort ein neu gebautes Schwimmbad zu haben und auch der Aufwand welcher betrieben wurde, um Siglufjördur und Ólafsfjördur über Tunnel an die Straße 82 anszuschließen, wirkt irrsinnig. Es scheint sehr viel dafür getan zu werden, die Bewohner zum Bleiben zu bewegen und ihnen dafür einen guten Anschluss nach Akureyri zu ermöglichen. Hinter dem Ort Hofsós mit schöner Basaltsteinklippe schauten wir uns die süße kleine Torfkirche Gröf an und wurden auf dem Weg zurück über die Wiese zum Auto von starkem Regen erwischt. Dieser Regen begleitete uns den restlichen Tag.






    Am Leutchtturm Hegranes vorbei querten wir zurück auf der Ringstraße die Halbinsel Skagi und nahmen noch den Abstecher zur originalgetreueun Country Bar in Skagaströnd auf uns. Auf dem Weg dorthin lauschten wir schon dem hauseigenen Radiosender FM 96,7 und verputzten dort einen sehr leckeren Burger. Den vorletzten Abend auf Island verbrachten wir im Hot Pot des Youth Hostels in Saeberg mit fantastischem Fjordblick.


    Der 11. und letzte Reisetag war der kälteste und regenreichste unserer Reise. Bei 7°C und permanent starkem Regen furhen wir weiter entlang der Ringstraße bis kurz vor Borgarnes. Dort nahmen wir die Abzweigung über die 50 durch ein schönes Tal über Schotterstraße bis zum Hraunfossar mit seinem im Vergleich zu den sonstigen wuchtigen Wasserfällen auf Island sehr lieblichen Erscheinungsbild. Daneben tost der reißende Strudel des Barnafoss.




    Auf dem Weg zurück zur Ringstraße beschlossen wir spontan den Abstecher über die 52 nach Pingvellir zu nehmen. Diese Fahrt war ein letztes Abendteuer und brachte uns dem Einstieg ins Hochland nah. Bei sehr heftigem Regen wirkte das umliegende Bergpanorama einschüchternd. Fotos zu machen war leider nur vereinzelt möglich.





    In Mosfellsbaer erstanden wir im Factory Outlet der Wollfabrik noch eine sehr schöne Island-Schafswoll-Decke zu sehr fairem Preis. Die verbleibenden vier Stunden bis zu unsrem Abflug verbrachten wir bei Regen, Wind und kriechender Kälte in Reykjavik, bevor wir um 0:45 Uhr zurück nach Deutschland flogen.





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  • Die Reise hat all unsere Vorstellungen und Erwartungen erfüllt und wir sind total begeistert von diesem Land nach Hause gekommen.


    Alle Unterkünfte die wir hatten waren durchweg gut. Wir trafen sehr freundliche Gastgeber, die Zimmer waren alle sehr sauber und ordentlich und man gab uns immer gute Tips für die Weiterreise.


    Zusammenfassend kann ich sagen:

    • In Vík hätte ich noch einen Tag länger bleiben können, einfach nur um am Strand zu sitzen oder die Aussicht vom Kap Dyrhólaey aus zu genießen.
    • Von den Wasserfällen fand ich am spannendsten den von hinten begehbaren Seljalandsfoss, den in seiner Größe und Wassermasse beeindruckenden Dettifoss, den hüpschen kesselförmigen Godafoss sowie die lieblichen Hraunfossar.
    • An der Gletscherlagune Jökulsárlón
      hätte ich gut und gerne einen weiteren Tag mit dem Betrachten der Eisformationen verbringen können.
    • Die Tageswanderung im Skaftafell Nationalpark
      brachte uns der Natur deutlich näher als die Tagestouren mit dem Auto und hat sich daher sehr gelohnt.
    • In der südöstlichen Fjordlandschaft war der Abstecher hinunter zum Mjóifjördur ein absolutes Highlight.
    • Die Erdaktivität im Geothermalgebiet Námaskarð ist beeindruckend und einschüchternd zugleich und scheint ein brodelndes Pulverfass zu sein.
    • Die Nutzung der natürlichen Heißwasserquellen zur Füllung von Hot Pots ist einfach nur genial und bringt totale Entspannung.
    • Das wechselhafte Wetter und der manchmal heftige Regen hat uns kaum etwas ausgemacht, im Gegenteil: es gehört einfach zur rauhen Landschaft dazu und macht sie noch authentischer. Die Landschaft gewinnt dadurch oft gerade erst ihren besonderen Reiz.

    Kurzum: wir haben beschlossen, ganz bald wieder nach Island zu müssen / wollen! GoIceland


    Wie ich im Forum gelesen habe sind wir nicht die Ersten, denen es so geht. Das Land zieht einen total in seinen Bann.
    Nun würden wir das Land gerne in seinem Winterkleid erleben, also wirklich ICEland sehen. Wir überlegen daher im Februar 2014 für ca. 6 Tage noch mal hin zu fliegen. Die Vorstellung ist, von Keflavik aus in drei Tagen bis Vik und Jökulsárlón
    zu fahren und dann wieder zurück nach Keflavik. Wir versprechen uns viel von Seljalandsfoss, dem scharzen Lavastrand von Vík bei Schnee und natürlich dem Jökulsárlón im Winter. Ich bin aber noch dabei Informationen zu sammeln, inwiefern die Ringstraße in der Zeit frei ist / sein könnte und wie gut Unterkünfte zu finden sind. Ich freue mich daher auf euer reges Feedback! ;)

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  • Hallo!
    Haben fast die gleiche Tour in 16 Tagen im April gemacht und es ist faszinierend zu sehen, wie anders die Stimmung im Sommer ist.
    Auch wir waren schon am zweiten Tag vom Land gefangen genommen und wollen nächsten Sommer wiederkommen! GoIceland
    Dein Bericht und die Bilder lassen die Vorfreude nur noch steigen!

    Viele Grüße,
    Andrea


    13. 04. - 04. 05.2013 Islandpremiere
    7. - 21.August 2014
    GoIceland