Eine Familie zeigt die kalte Schulter! Unsere eiskalte Reise rund um Island - LIVE!

  • Tag 5, Donnerstag 10.08.2015 Laugarvatn - Haydalur


    Heute ist ein Fahrtag.


    Deshalb gibt es fast nichts zu berichten, außer dass wir beschlossen haben, am Ende der Reise keinen Abstecher ins Hochland zu machen. Das haben wir heute mehr als ausgekostet.
    Hier in 3 Minuten die kompletten 5 Stunden unserer Fahrt. Es hat übrigens nur einmal geregnet Regen-Smiley :


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    Um 22:00 Uhr sind wir nach einem herrlichen Bad im Hot-Pot genüsslich im Bett (Zimmer 16 und 17).

  • Tag 6, Freitag 21.08.2015 Haydalur

    Bei dem Sauwetter heute (8 Grad und Dauerregen) machen wir keinen Ausflug
    und bleiben in der Gegend. "Entschleunigen" ist angesagt.

    Und so genießen wir das Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt.
    Wieder werden wir mit selbstgemachtem Brot, geräuchertem Fisch,
    verschiedenen selbstgemachten Marmeladen, diversen Käse- und Wurstsorten
    und sogar Rührei mit Speck vervöhnt.

    Frisch gestärkt, machen wir uns auf die Suche nach dem Natur-Pool, den wir
    über dem Bach schließlich finden. Jutta ist derweil bei den hofeigenen Pferden "hängengeblieben" und wir stecken beinahe im Schlamm fest. Leider regnet es immer wieder, sonst hätten wir heute einen Ritt auf dem Programm gehabt. Aber bei der Kälte verfriert man auf dem Rücken der Pferde.

    Lokij, der Hof-Hund, folgt uns bereitwillig und zeigt uns den Weg.









    In dem Teich schwimmen über 3.000 Regenbogenforellen aus eigener Zucht.
    Neue Becken entstehen gleich neben den bestehenden Naturteichen. Wobei ich mir sicher bin, dass hier keine Betonier-Profis am Werk sind. Noch nie eine so krumme Wand gesehen.

    Gestern sind wir auf einem riiiiieeeeesigen Umweg um die Fjorde herumgefahren, obwohl es doch auch die alte Straße gäbe. Diese ist aber als Sackgasse gekennzeichnet und auf Nachfrage wurde die Straße vor drei Jahren gesperrt. Wir (die Jungs und ich) wollen es genauer wissen und schaun mal, wie weit die Straße befahrbar ist.

    Als wir oben ankommen und immer noch keine Sperre in Sicht ist, wird klar, dass wir soeben jene Straße bezwungen haben, die man nur mit "really big tires and a very rough vehicle" bezwingen kann. Dabei ist vorsichtiges Fahren wohl auch eine Alternative. Es war rumpelig, aber wir haben es geschafft!





    Diese Abkürzung spart beinahe 40km, wir fahren aber geteert über den Umweg nach Hause. Wir wollen unser Glück (pah - mein Können! :)) ja nicht überstrapazieren!

    Bald gibt es wieder ein wohlverdientes und köstliches Abendessen. Die Küche hier ist wirklich sehr zu empfehlen!


    Genial das Gewächshaus, das auch als Schwimmbad dient. Hier gedeihen neben Trauben und Äpfeln sogar Pfirsiche. Eine sehr außergewöhnliche Location!






    Aber draußen ist man halt doch noch näher an der Natur und deshalb genießen wir heute Abend das Bad auch bei Regengüssen im Freien.


    Bei der Gelegenheit klaut Mikki, der beim Hof lebende junge halbzahme Polarfuchs, gleich Juttas Badelatschen. Kein Wunder, stand doch genau das an der Rezeption angeschrieben (klaut Flipp Flopps). Wir sind um eine Erfahrung reicher und um ein Paar Badeschuhe ärmer. Hoffe, sie schmecken!


    Morgen geht es wieder weiter, diesmal in den Norden nach Akureyri, also wieder 440km zu fahren. Das Wetter soll so besch..sen bleiben, also entgeht uns zumindest kein Sonnenbrand.

  • Schöner Bericht! Euer Video ist leider"privat".
    Ich drück Euch die Daumen für besseres Wetter!
    Wobei Reiten im Regen wär ja auch nicht so schlimm man bekommt ja immer dicke Regenkleidung, ist halt Island...

  • Tag 7, Samstag 22.08.2015 Heydalur - Akureyri


    440km, davon gute 80km ungeteert, 5,5 Stunden. Das also liegt an diesem wieder verregneten und kalten Morgen vor uns. Wir stärken uns wieder am Frühstücksbuffet, klauben unsere 7 Sachen zusammen und fahren los. Leider hat Jutta 4 Stimmen, wir nur 3. Sonst wären wir natürlich die gestern erkundete Abkürzung gefahren.



    Nun denn, dann eben die "normale" Strasse. Bei einem Hotel, an dem wir somit eh vorbeikommen, gibt es eine Tankstelle. Man soll hier ja nicht mit leerem Tank rumfahren, die Tanken sind in dieser Gegend nicht all zu dicht gepackt und den Nervenkitzel, den wir in Utah mal hatten, brauchen wir hier nicht. Natürlich klappt hier meine Visa nicht (übrigens zum ersten mal).

    Auf den Merkzettel: Tanken geht (fast) immer mit Kreditkarte und Code.

    Also Code unbedingt merken (braucht man bei uns ja nie). Alle Tankstellen haben einen Automaten, an dem zuerst bezahlt wird. Einige haben die Funktion "Full", bei anderen muss man rechnen oder schätzen. Wer zuviel zahlt (also mehr wie reingeht), kriegt nur die getankte Menge berechnet (schätze ich mal). Derzeit kostet ein Liter 208 Kronen, also ca. 1,35 Euro.


    Eine Tankstelle finden wir 70km weiter, also alles im grünen Bereich.

    Zur Orientierung, wo wir überhaupt rumkurven:


    Man kann erkennen, dass wir hier nicht auf irgend einer kleinen Insel auf den Malediven rumkurven. Mal eben drumrumfahren ist nicht.


    Dafür stimmen die Zeitangaben des Navis (ich hab mir den gratis "Navigator" auf mein Handy geladen, klappt prima) relativ genau, zumindest wenn man auf den geteerten Abschnitten etwas schneller fährt (90 ist erlaubt), denn die 80 Sachen, die auf den unbefestigten Straßen erlaubt sind, sind ohne ernsthafte Gefährdung der Vorderachse (meist) nicht zu schaffen.

    Und mein rechter Oberarm tut auch immer weh, wenn ich zu schnell über die Schlaglöcher brettere. Das ist aber nicht dem Auto geschuldet, sondern meiner Holden.


    Auf den Merkzettel: Handynavi ist ok, die Karten sind genau.


    Vorausgesetzt, eine vernünftige Halterung ist an Bord. Am Boden bei 80 und Schlaglöschern nach dem runterfallenen Handy rumfummeln ist definitiv nicht zu empfehlen.


    Auf den Merkzettel: Oberarmschutz rechts im Hockey-Bedarf besorgen.









    Die Fahrt ist teilweise wegen Nebels echt anstrengend. Meist regnet es und so fahren wir durch Gegenden, die wir bei schönem Wetter viel schöner finden würden (weil wir sie dann auch sehen könnten).


    Ein kleines Video, das fast bis nach Akureyri führt (Batterien der GoPro leer) hab ich auch noch für euch (dauert 3 Minuten statt 5 Stunden).


    [video]https://www.youtube.com/watch?v=PgOxzkh-7qk[/video]
    (ich vergaß, dass die Software hier ja keine integrierten Videos zeigen kann)


    [video]https://www.youtube.com/watch?v=utzyl_Og5qI[/video]
    (...und dass man private Videoas nicht sehen kann, hier nachträglich Laugarvatn - Heydalur)


    Nachmittags um halb Vier kommen wir im Guesthouse Uppsalir an. Es liegt etwa 15km östlich von Akureyri in einem Tal und beherbergt neben uns auch noch einen kompletten Pferdehof, die Reitbegleiterin (eine Tschechin, die seit
    drei Jahren hier lebt und sehr gut englisch, aber auch perfekt isländisch spricht (glaub ich jedenfalls)), sowie ein Italienisches Pärchen aus Mailand.


    Beim Auspacken stellen wir die Sauerei fest: Die Flasche Jameson-Whiskey, die wir am Flughafen gekauft haben, hat sich in Linus´ Rucksack verflüchtigt. Riecht nun alles etwas seltsam.

    Dafür ist das Guesthouse schmuck und gemütlich. Es gibt drei Zimmer (zwei belegen wir selbst), eine Gemeinschaftsküche, ein Gemeinschaftsbad, ein Gemeinschaftskühlschrank, ein Gemeinschaftswohnzimmer.


    Kolchose eben :D .









    Dafür eine super Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen! Wollen wir nicht mehr missen!





  • Tag 8, Sonntag 23.08.2015 Akureyri

    Nun sind wir also im Norden angekommen.


    Jutta startet gleich nach dem Frühstück einen Ausritt, wir besuchen ein wenig die Gegend.



    Scheint ja gut für den Winter gerüstet zu sein.


    Allerdings tut uns der Bock echt leid, ist doch sein Filzpelz ganz
    offensichtlich schwer und unbequem. Lass dich halt mal einfangen! Die
    anderen Kollegen schauen alle besser aus!


    Gegen Mittag beschließen wir, es unseren Mailänder Mitbewohnern gleichzutun und Wale zu sichten. Sie waren damit schon erfolgreich, soll uns nicht schlechter gelingen! Wir starten auf Empfehlung aber nicht direkt in Akureyri, sonder 20km nördlich in Hauganes. Da sei es nicht so überlaufen und auch günstiger.
    Wir düsen also los, um 13:30 startet das Boot und wir sollen eine halbe Stunde eher dort sein.



    Wir nehmen übrigens den linken Kahn.


    Aris ist mit 15 noch in der 50%-Zielgruppe und somit zahlen wir "nur" 30.000 Kronen für uns vier für eine Runde hin und retour, eine Stunde Wale beobachten und anschließendes Hochseefischen (was wir definitiv nicht brauchen, aber vorher heimschwimmen ist eine zähe Angelegenheit). Da es mit Sicherheit kalt wird, ziehen wir (zumindest die erfahreren Erwachsenen) wunderbar warme Overalls an. Kleidet auch ungemein!
    Egal. Hauptsache warm!


    Eine gute halbe Stunde fahren wir nicht auf´s Meer hinaus, sondern den Fjord einwärts Richtung Akureyri. Seltsam. Aber offensichtlich leben ca. 20 Tiere hier bereits den ganzen Sommer über. Das macht die Beobachtungsquote mit knapp über 100% zu einem lukrativen Dauerbrenner (Touren starten um 09:00 und 13:30). Es hat kühle 10 Grad, aber wenigstens regnet es nicht und ab und zu scheint sogar die Sonne.


    Bilder sagen mehr als Worte, genug gefaselt:








    Eine Sensation sowohl sachlicher als auch geruchlicher Natur: Ein Wal "muss mal" oder zeigt, was er von uns hält:



    Dieses Trio beobachten wir eine Weile, will heißen wir warten immer nach dem Abtauchen ca. 5 Minuten, bis sie zum Luftholen wieder auftauchen und erneut verschwinden.


    Nach einer Stunde drehen wir ab. Wir sind komplett begeistert! Das war wirklich sensationell und so nahe hätten wir die Buckelwale (bis zu 15m lang, bis 30 Tonnen schwer) nicht erwartet! Es waren ca. 15 Tiere, die wir in der Gegend sichten konnten. Die Deutschen Mitbewohner, die heute eingezogen sind, waren in Husavik auf einer solchen Tour und haben Wale als minimal 200m Entfernung gesehen. Wir hatten also richtig Glück!


    Es geht wieder ab nach Hause in den Hafen, nicht ohne zweimal völlig sinnfrei für einige Angler anzuhalten, damit die eine Schnur ins Wasser halten können. Wir sind mehr als durchgefrohren und selbst die Jungs würden uns nun glauben, dass so ein Overall eine feine Sache ist.


    Im Auto erst mal die Heizung auf 1.000 Grad eingetellt und durchgewärmt.


    Abends gehen wir fein im (keine Ahnung mehr, muss ich noch nachschauen)
    in Akureyri essen und bald ins Bett (ich natürlich nicht, ich schreib
    ja Bericht).


    Das Wetter hat sich gebessert, morgen soll sogar die Sonne scheinen!


  • Schöner Bericht und schöne Fotos.
    Auf den Bildern der Waltour ist ja die Ambassador die ab Akureyri fährt teilweise zu sehen.
    Die Touren mit dieser kosten zwar etwas mehr als ab Hauganes, dass Schiff hat aber gerade bei kaltem und/oder regnerischem Wetter den Vorteil, dass es bequeme Sitzplätze im warmen Inneren bietet.

  • Hallo Rey...


    toller Bericht und schöne Fotos Clap (Bin leider immer noch nicht zu unserem gekommen - aber Bilder sind schon mal sortiert :sekt: )... und dann noch sozusagen "live" dabei zu sein... das Island-Virus ist angesichts Eurer Schilderungen bei uns wieder in voller Aktion...


    Heydalur :nummer1: war auch für uns einer der schönsten Aufenthalte während unserer Tour im Juni.. die Lage - trotz Anfahrt 9 km Gravel-Road mit gefühlten 10.000 Schlaglöchern und Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 kmh - ist toll, die Unterkunft ebenso, das Essen ein Traum, sehr nette Gastgeber und Lokij hat auch uns viel Spass bereitet.


    Freu mich über weitere Berichte von Eurer Fahrt! GoIceland


    Volki

  • Schöner Bericht und schöne Fotos.
    Auf den Bildern der Waltour ist ja die Ambassador die ab Akureyri fährt teilweise zu sehen.
    Die Touren mit dieser kosten zwar etwas mehr als ab Hauganes, dass Schiff hat aber gerade bei kaltem und/oder regnerischem Wetter den Vorteil, dass es bequeme Sitzplätze im warmen Inneren bietet.

    Tja, hätten wir das früher gewusst... Aber das Schiff hat nicht ausgeschaut, als ob da mehr als 10% ins Warme dürfen :).


    Weiter geht´s, heute gibt es wieder Internet, wenn auch nur in der 2km entfernten Rezeption.


    Tag 9, Montag 24.08.2015 Akureyri


    Es scheint der erste wirklich schöne Tag zu werden!


    Nach dem Frühstück zieht es uns deshalb in die weitere Umgebung, wir wollen uns den Godafoss, den Wasserfall der Götter anschauen. Der liegt nur 50km weiter im Nordosten, also ein Katzensprung!


    Tatsächlich sind wir bald vor Ort und bei strahlendem Sonnenschein und kaum Touristen (außer uns, alle anderen sind rein zufällig hier) besuchen wir diesen echt schönen, direkt an der Ringstraße gelegenen Wasserfall.


    Einziges kleines Problem: Die große Kamera ist zu Hause geblieben, die kleine liegt aber immer irgendwo im Fußraum rum und reicht auch. Schließlich sind hier etliche dabei, mit Handys und Sefie-Sticks die Welt für sich selbst neu zu erfinden.

    Unsere Welt schaut da so aus:





    30 km weiter findet man den See "Müvatn", also den "Mückensee". Schön hier, noch eine bessere Aussicht hat man vom Krater des "Hverfjall". Von hier aus kann man alles wurderbar überblicken...


    ...oder das Innere dieses riesigen Kegels bei mächtigem Wind beäugen:


    Der Aufstieg ist leicht. Wer will, kann einmal um den ganzen Krater laufen.



    Wollen wir aber nicht.
    Trotzdem ein lohnender Abstecher und wunderbarer Aussichtsberg. Der Hunger treibt uns in einen kleinen Imbiss neben der Straße und bei 20 Grad können wir sagar im Freien sitzen! Premiere!



    Ein paar km weiter soll es ein thermisches Becken geben. DAS wollen wir sehen!


    Kurz davor rumort es neben der Straße prächtig und es schaut aus, als ob hier gerade die "blaue Lagune II" eröffnet wurde. Natürlich sind wir wieder einmal das erste Auto und als wir gehen, stehen 10 da.



    Obwohl wir vom Yellowstone her schon viel gewöhnt sind, ist das eine ganz neue, ganz andere Nummer!
    Aus einem Natur-Kanal schießt 100 Grad heißes Wasser unablässig mit lautem Getöse und bebendem Boden in einen azzurbaluen Teich. Wunderschön und beinahe beängstigend!



    Das macht ja Spass, die Gegend hier!

    Über einen kleinen Pass gelangt man direkt an der Ringstrasse zum "Námafjall"-Gebiet, das ca. 300x200m groß und damit für "unsere Verhältnisse" eher klein ist. Da das Wetter aber so gut mitspielt (bis auf einen starken Wind), sind wir echt begeistert und fühlen uns "wie Zuhause". Der Geruch hat eine strengere Note als wie im Yellowstone, aber daran wollen wir uns gerne gewöhnen.

















    Für alle, die lieber Filme als Fotos anschauen, hier noch das ganze als kurzes Video. Die Musik dazu stammt übrigens von Bergþór Pálsson, das Stück heißt "Sofðu unga ástin mín".

    [video]

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    Ich hoffe, ihr habt besseres Internet zuhause, hier kann man das kaum anschauen.


    Das hat jetzt aber mal wirklich Spaß gemacht und wir sind "im Urlaub"! Da fallen die 110km nach Hause ganz leicht.


    In Akureyri schaffen wir sogar noch vor Ladenschluß, ordentlich Bier in der "Vinbudin" einzukaufen.
    Bier mit mehr als 2,25% Alkohol oder Wein und Schnaps gibt es nur hier. Dafür wirklich reichlich und in einer riesigen Auswahl.


    Beruhigt () gehen wir wie gestern ins "Greiffinn" (liegt etwas außerhalb an der Hauptstraße). Da kommt "Dennys"-Feeling auf (eine Kette in den USA) und der Service und das Essen hier sind spitze.


    Morgen geht es die selbe Strecke nochmal Richtung Osten. Mal schauen, ob uns das Wetter hold bleibt!

  • Tag 11, Mittwoch 25.08.2015 Egilsstaðir


    In unserem Zwergenhäuschen finden wir es so gemütlich, dass wir heute doch nicht abreisen und hier bleiben. Wetterbedingt soll es im Süden schöner sein, aber was soll´s, ist halt Island und das gehört dazu!


    Wir frühstücken eher beengt in dem winzigen Häuschen am See. Bei schönem Wetter hätten wir sicher auf der Terrasse gefrühstückt, so gibt es eben Toast, Wurst, Käse und Orangensaft nebst "Schütt-Kaffee" im wohlig
    warmen Inneren des Chalets.

    Um 10:00 Uhr überreden wir Jutta, doch auf unseren Ausflug ins Hochland mitzukommen. Sie hat sehr großen Respekt vor Furten und heftigen Straßen, wobei sich keiner der männlichen Mitfahrer einen Reim darauf
    machen kann, wo das herrühren soll.


    Wir haben natürlich vollstes Verständnis und werden sie "sanft" in die Geheimnisse des Offroadens einführen. Das geht hier im Hochland am Besten, perfekt bei Regenwetter. Da kann man mit kleinen Pfützen anfangen und die Furten quasi zum "grande finale" aus dem Nichts bzw. Nebel auftauchen lassen.


    Erst mal wieder zur Orientierung, wo wir überhaupt sind:


    Und nach dem Aufwachen wissen wir (fast) wo wir sind, denn hinter den Nebel haben wir noch nicht gesehen.


    Das wäre Hengifoss, doch den wollen wir aber nicht erklimmen. Es gibt noch viele Wasserfälle zu sehen und heute haben wir ja eine andere Aufgabe.
    Nachdem wir erst mal das Tal beim See bis nach hinten gefahren sind, dort nichts spannendes entdecken konnten, das dort befindliche sehr schönen Visitor-Center besucht haben und anschließend noch tanken waren, fahren wir ins Hochland.
    Sperriger Satz mit viel Infos, nicht wahr?



    Das Laugarfell Highland Hostel, wo wir eine Kaffee trinken und einen sehr netten Herrn kennenlernen, dessen Frau hier dem Elektrosmog entkommen möchte, da sie davon bereits krank ist.


    Wir empfehlen die Vorarlberger Alpen, denn dort gibt es im Gegensatz zu hier auf Wunsch keinen Strom und kein WLAN.
    Wir fahren die 910 weiter und dann links ab in die Pampa in Richtung Snaefell, der aber heute nicht zu sehen ist. Mieses Wetter, Nebel, Regen und Wind. Island eben.
    Dafür tut sich hier eine Landschaft auf, die uns fasziniert. Das Moos leuchtet auf der schwarzen Lava auch bei dieser Witterung und wir sind hin und weg. Aber seht selbst.





    Das ist übrigens unsere Karre. Dank Höherlegung und größeren Reifen sehr brav auf diesen Straßen!






    Da ist sie. Unsere erste Furt!



    Geht völlig problemlos. Wussten wir ja schon, Jutta weiß das jetzt auch.







    Wanderwege sind mit orangen Stöcken markiert.
    Bei dem Nebel ist es allerdings etwas schwierig, den Weg zu finden, wenn man den nächsten Stock nur erahnen kann.



    Am Ende der 910 liegt ein gewaltiger Stausee, der das Wasserkraftwerk, das wir unten im Tal gesehen haben, speist. Hier geht die Strasse in die F910 über. Nach einigen km drehen wir um. Die Straße ist in so schlechtem Zustand, dass wir für die 50km bis auf die 1 mindestens 2 Stunden brauchen werden. Da uns der Hunger treibt, fahren wir die 100km den selben Weg wieder zurück. Schade, wäre eine schöne Runde gewesen.
    Bei Schönwetter sicher eine Empfehlung.




    Abends
    gehen wir wieder ins Kaffee Nielsen. Es gibt zwar ca. 5 andere
    Möglichkeiten hier, aber es war ausgezeichnet und eigentlich preiswert.



  • Muss ja Laugarfell-Abzweig sein. Da gibt es ne Furt, obwohl ich sie auch nicht mehr auf dem Schirm hatte. Wir hatten nämlich auch son Wetter und das schon seit Tagen, da hat das viele Wasser von oben wahrscheinlich mein Gedächtnis beeinträchtigt.


    Schöner Bericht und tolle Fotos.


    Carlotta

  • Ich meine, kurz vor dem Hostel. Kann man auf Earth sogar sehen.
    Auf meiner Karte sind sogar zwei Furten eingezeichnet, eine sogar an der 910 vor nach oder nach dem Abzweig.


    Rey wird das sicher aufklären

  • Rey jat ja geschrieben das sie links zum Snæfell gefahren sind. Von da aus wahrscheinlich hinten rum wieder Richtung 910. Das einzige was nicht passt sind die 50km zur 1 auf der F910. Die führt gar nicht zur Ringstrasse. Die F910 ist die Verbindung nach Askja.

  • Snæfell - alles klar!
    klaufi2 - Du bist einzige, der richtig gelesen hat.


    F910 darf man aber verlassen, um über die 923 wieder zur Ringstraße zu gelangen. Haben wir so gemacht. War aber incl. Henigfoss und einer kleinen Wanderung ein verdammt langer Tag.

  • Na da hab ich ja was losgetreten!
    Wir sind die F909 gefahren, und zwar die Variante, die vor der "besseren" Straße von der 910 abzweigt,
    Gott sei Dank hab ich GPS aktiviert, so dass das so vielleicht besser sichtbar wird (auch wenn ich auf dem MacBook hier entweder keine Staßen erkennen kann oder zu wenig drauf habe).
    Weiter wollten wir so fahren: 910 - F910 - F907 - F901 - 1, dass die 910 nicht direkt zur 1 führt, war mir schon klar. Sogar meinem Navi.


    Und da Bilder mehr sagen als Worte, dies hier:

    Auf Maps gibt es die Straße nicht und auf Já.IS hat sich die Routingfunktion mit mehr als einem Ziel mir bisher nicht erschlossen.


    Rot in diesem Fall die 901, grün (weil es so schön grün dort war) die F909:


    Und ich muss dazusagen, dass es natürlich keine "riesige" Furt war. Es war unsere erste und damit für uns groß genug.


    Wir sind die 935 heute den gesamten Verlauf hin und zurück gefahren und das war gegen die F909 ein Streichelzoo.
    Aber Achtung! Wir sind das erste Mal in Island und keine Profis! Deshalb habt bitte Nachsicht, wenn nicht alles 100%ig ist, ich geb mir Mühe. Ist ja auch viel und Live bleibt nicht allzuviel Zeit zum Sortieren.


    LG

  • Tag 12, Donnerstag 26.08.2015 Egilsstaðir - Eldhraun


    Heute steht wieder ein Fahrtag an. Es geht ca. 400km in den Süden, immer der Ostküste entlang. Dank unseres 4x4-Autos können wir die 1 mit der 939 um ca. 80km abkürzen, "normale" PKWs und Wohnmobile sollen die 1 nehmen, denke aber, dass das auch mit denen gehen würde.


    Was es dabei zu sehen gibt, können wir leider nicht sagen, denn dichter Nebel macht eine Sicht über mehr als 10m unmöglich. Lediglich der Höhenmeter des Navis zeigt an, dass wir wohl einen Pass überquert haben.


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    Als die Sicht plötzlich besser wird, sind wir schon fast wieder auf der 1, also waren das fast 50km Nebel-Blindflug.
    Wir machen Rast bei einem sicher nicht namenlosen aber uns unbekannten Wasserfall.

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    Unser Auto ist auch schon schön eingesaut. Aris macht das Beste draus.
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    Nach 250km schöner Route entlang der Fjorde kommen wir zur Gletsche-Lagune Jökulsárlón, der größten ihrer Art in Europa. Aber Superlativen sind hier echt wurscht. Der Anblick des gigantischen Gletschers Vatnajökull ist schier überwältigend.


    Dass hier James Bond im Angesicht des Todes an einem anderen Tag gestorben sein soll (diese zwei Streifen wurden u.A. hier gedreht), kann man sich vorstellen, bietet die Gegend doch eine atemberaubende Kulisse für so manches Filmchen.


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    Es gibt hier nicht nur 4 Grad warmes Wasser, das für Ungemach unter Badenden sorgt, auch eine Touristenfalle wurde eingerichtet. So kann man mit Booten, die Räder haben, 45 Minuten sinnfrei auf dem Gewässer cruisen, obwohl die schönsten Eisschollen direkt beim Eingang rumlungern. Uns egal. Fallen sind prima und meine schwere Geldtasche um 18.000 Kronen leichter.


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    Da Isländer freundliche Leute sind und diesen Ruf auch behalten wollen, schicken sie z.B. diesen netten Guide, der aus Spanien stammt, als Touri-Nepper auf die Piste bzw. ins Wasser. Er erklärt uns, dass das unter Druck entstandene Eis (deshalb durchsichtig, da kein Lufteinschluß) über 1.000 Jahre alt sei.
    Seine Kollegen haben gerade so getan, als ob sie das Eis von einer Scholle holen. Wir wollen´s mal glauben. Immerhin darf man es probieren. Schmeckt wie gefrorenes Wasser.


    Den einen oder anderen Eisberg sieht man dann aber trotzdem noch und sogar eine Robbe gibt es zu sehen.
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    Dort, wo die Lagune auf das Meer trifft, spuckt der Gletscher das Eis ins Meer. Hier könnte man stundenlang fotografieren, ich werde nach 5 Minuten zurückgepfiffen, die Herrschaften wollen weiter. "Fahrgeil" würde Heinz Strunk das bezeichnen.

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    Nachmittags kommen wir bei unserem Häuschen im Süden an. Hier werden wir nur eine Nacht bleiben, aber die Gegend ist wunderschön.img_5130.jpg


    Aus dem Augenwinkel sehe ich beim Hinfahren eine Seltenheit, die Linus und ich später noch begutachten werden. Dort angekommen, werden wir nach kurzer Session schon von einem hupenden Auto zurückgepfiffen. Es stellt sich heraus, dass die Besitzerin des Geländes nicht zur freundlichen Gilde der Isländer zählt und mit uns lieber nicht die unerschöpflichen Fotomotive teilen möchte.
    Wir sollen schnell verschwinden, was wir nach einer Entschuldigung mit Händen und Füßen (sie spricht leider kein Englisch und mein Isländisch ist noch so lala) auch machen. Schade, war echt spannend dort!

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    85% aller je gebauten Land Rover sind noch auf der Straße (ich hab auch einen und den sofort entdeckt). Das Exemplar hier (ein Serie II wie es scheint) gehört zu den 15%.

    Der Pool ist ordentlich vorgeheizt. Wir müssen einige Liter kaltes Wasser nachfüllen bis es erträglich wird, aber dann...!

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  • Tag 13, Freitag 27.08.2015 Eldhraun - Selfoss


    Freitag, der 13. Tag. Ob das ein gutes Zeichen für den heutigen Abschluß unserer Rundreise ist?

    Es gibt richtig viel zu sehen hier im Süden! Auch wenn das Wetter die richtigeren Hinweise auf die Richtung gibt, so war die Entscheidung, im Uhrzeigersinn um die Insel zu fahren, sehr ok.

    So hat man den mäßig mit Sehenswürdigkeiten ausgestatteten Westen am Anfang der Reise und zum Schluß steigert sich das Ganze mehr und mehr. Wir sind hoch zufrieden, auch weil das Wetter heute super mitspielt. Ein
    Mix aus Sonne und Wolken machen das Reisen bei 12-14 Grad zum absolutenVergnügen. Und da es heute nur knapp 220km sind, ist das auch leicht zu bewältigen. Das ist auch deshalb einfach, weil wir uns gegen die Hochlandstraße 208 entschieden haben. Die fahren wir ein anderes Mal, heute sollen es die typischen Touri-Highlights sein.

    Es gibt nur ein Problem: Seit heute morgen kriegen wir kein Netz mehr auf unseren Handys. Das war bisher noch nie ein Thema (auch in den abgelegensten Teilen Islands nicht), aber gerade heute, wo wir uns mit der Vermieterin unseres Hauses verabreden wollen, klappt das nicht. Sehr ärgerlich, muss sie doch extra wegen uns von Kefalvik zum Haus, das nördlich von Selfoss liegt, anreisen, um uns die Schlüssel zu bringen.
    Wir werden später von einem Hotel aus über das Festnetz mit ihr Kontakt aufnehemen. Für uns Software-Insider: Es ist Freitag und warum soll es hier anders sein, dass neue Softwareversionen immer vor dem Wochenende eingespielt werden und erst mal nicht funktionieren?

    Egal. Wir machen uns kurz nach Zehn auf die Socken und erreichen bald Vik, den südlichsten Teil von Island. Hier erst mal unsere Route für heute:


    Direkt in Vik fahren wir an den schwarzen Strand, der bezeichnenderweise den Namen Reynisdrangar trägt. Es ist herrlich hier, wenn auch kühl. Trotzdem wagen ein paar wenige den Sprung ins kalte Wasser. Aris kühlt zumindest seine Füße, muss diese aber anschließend dringend im Auto wärmen. Ist wirklich nur was für Hartgekochte.







    4km nach Vik zweigt der Weg zu den Basalthölen ab. Wir fahren erst mal dran vorbei (unser Reiseführer entpuppt sich immer mehr zum ungenauen Nachschlagewerk, "einige km nach Vik") und erst ein zweiter Anlauf bringt uns an den herrlichen Strand.

    Hier sind wir nicht alleine, aber wie immer hier in Island verteilen sich die Inhalte der PKWs und der zahlreichen Busse recht gut.

    Linus findet diesen Umstand auch sehr reizend.






    In den Steilhängen nisten Möwen und Papgeientaucher (gab´s in Heydalur auf der Speisekarte "roasted Puffin with vegetables and baked potatoes ISK 4.300").





    10km nach Vik geht eine unbefestigte Straße links Richtung Meer. Geschaffen von Touristen wie wir hat diese Straße keinen Namen, führt aber geradewegs zu einem Flugzeugwrack. 2014 ist sogar eine Tafel aufgestellt worden und die Abzweigung ist nicht schwer zu finden.


    Bei "Reisewut" hab ich noch ein paar Texte zum Ort gefunden:


    "Man findet im Netz allerlei mögliche Infos zu diesem Flugzeug, bei dem es
    sich um eine C-117D handelt. Das Flugzeug ist am 24.11.1973 hier
    abgestürzt, Grund dafür war Kerosinmangel nachdem sich die Crew auf
    ihrem Flug durch eine Schlechtwetterfront verirrt hatte. Zum Glück gab
    es keine Verluste, alle haben überlebt. Der aktuelle Standort des Wracks
    ist übriges NICHT der eigentliche Absturzort, der lag ursprünglich
    weiter vorne am Meer. Man hat es damals nur sicherheitshalber auf eine
    höhere Ebene gezogen."


    Gut so, so liegt das Teil recht fotogen im Nirgendwo.

    Wer übrigens sein Mietauto schonen will (wie einige, die wir unterwegs sehen), der läuft gute 4km von der 1 weg Richtung Meer. Da sich auch PKWs auf dem Parkplatz beim Flugzeug finden, kann man sich diesen Marsch getrost sparen.






    Keine 10km weiter suchen wir beim Wasserfall Skógafoss ein Telefon, um mit der Vermieterin bzw. deren Mutter Kontakt aufzunehmen. Das klappt und keine 20 Minuten später funktioniert sogar das Handy-Netz wieder. Hulda
    wartet bereits in unserem Miethaus auf uns. Das hätten wir eigentlich anders geplant gehabt, ist sie doch extra aus Keflavik angereist, aber nun können wir das auch nicht mehr verhindern.

    Gerade reißt der Himmel auf und der Skógafoss empfängt uns mit einem wunderschönen Regenbogen.




    30km weiter führt uns die Ringstraße zum Gljúfrafoss. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass man hinter ihm durchlaufen kann. Die Sonne macht das ganze zu einem sehenswerten Spektakel.

    Auf den Merkzettel: Regenkleidung ist ab und zu auch bei Sonnenschein eine feine Sache!








    Wie vereinbart, treffen wir uns um 17:00 Uhr bei unserem Chalet.
    Nachdem ich bereits im Vorfeld eine 9-seitige Erklärung per Mail erhalten hatte, sind wir nun voll und ganz über das Haus, die Sicherheitsschranke, die Alarmanlage, den Hot-Pot, die Sauna, das Gästehaus und alle elektrischen Geräte informiert. Und so fährt Hulda mit der Flasche Sekt, die wir ihr für´s Warten organisiert haben, von dannen.
    Wir sind froh, endlich unser Domizil für die nächsten 4 Nächte beziehen zu können und fühlen uns sofort pudelwohl. Super groß (210m2, 5 Schlafzimmer, 2 Bäder) mit Gästehaus (in das Linus einzieht) und allem Luxus, den man sich hier wünschen kann.

    Internet gibt es vorerst nicht. Später finde ich ein mobiles Kästchen und mit einer online-Aufladung von ISK 2.100 können wir nun 500MByte lang surfen. Also alles Bestens.


    Hier gehört normalerweise die Fahne des Gästelandes gehisst.
    Auf den Merkzettel: Unbedingt Landesflagge mitnehmen.




    Nach einem Bad im Pool wollen wir eigentlich ins Bett. Als ich ein Leuchten am Himmel erst mal als vom Vollmond beleuchtete Flugzeugstreifen abtue, meint Jutta, dass das eindeutig das Nordlicht sei.

    Ich verifiziere das mal mit der Kamera und siehe da: Sie hat wie immer Recht!

    Unser erstes Nordlicht!!!





    In Natura sind die "Lichter" derzeit eher Lämpchen, denn leuchten tun sie kaum. Erst mit 5 Sekunden Belichtung erstrahlen die Erscheinungen so richtig. Die "richtige" Zeit für Nordlicher sind die Monate September, Oktober und März. Glück gehabt! Aris sieht sogar eine große Sternschnuppe. Vielleicht deshalb.


    So kommen wir zwar spät aber happy in die Falle.

  • Da bin ich mal gespannt, wie viel Schelte ich dafür ernte :D :





    Tag 14, Samstag 28.08.2015 Selfoss - Hveravellir - Selfoss


    Eigentlich haben wir heute "frei". Der 3.000ste km ist gefahren und die Runde um die Insel beendet.


    Also machen wir uns nach dem Frühstück auf, ein wenig das Hochland zu erkunden. Wie wär es damit, die 35 bis zum Gullfoss und dann ein wenig weiter zu fahren? Ok, machen wir!


    Bis zum Gulfoss sind es 60km auf geteerter Piste und danach kommen nochmal 10km durch ödes Gebiet aber ebenso geteerter Straße, bevor die F35 sich ins Hochland windet.
    Fährt sich wie betoniert (vorerst). Vor bzw. neben uns sind diese riesigen Spaßmobile mit einer Fuhre Touristen auf kleinen Abwegen unterwegs, um denen mal zu zeigen, wie es hier zur Sache geht.
    Nach der Abzweigung zur F335, die zum Gletschersee Hagavatn führt, sind wir alleine auf weiter Flur.
    Etwas weiter die Straße entlang, so heißt es im Führer, ist das Thermalgebiet von Hveravellir. Bis dahin wollen wir, dann einen Kaffee trinken und umkehren.


    Hätte ich mir das in der Karte vorher genauer angeschaut, wären wir bestimmt nicht bis dahin gefahren. Auf dem Navi ist weit und breit nichts anderes als ein dünner Strich Straße zu erkennen und im Führer ist nur eine schematische Darstellung zu finden. Detaillierte Karte natürlich Fehlanzeige. Dumme unvorbereitete Touristen eben. Ein paar km fahren wir noch, dann drehen wir um. Nur noch den nächsten Hügel, muss ja gleich kommen! Da vorne muss es sein!


    Irgendwann sind wir laut Navi mitten in Island und nach Norden ist es gleich weit wie nach Süden.
    Macht ja nix, wir haben ja Zeit und sind im Urlaub.






    Es dauert über 2 sehr laute Stunden (Schotterpisten haben eben diesen akustischen Nebeneffekt), bis es hinten rechts noch lauter wird und wir gerade an unserem Ziel in Hveravellir ankommen.



    Wir steigen aus und Jutta wird sehr schnell sehr schlecht beim Anblick unseres rechten Hinterrades. Luft? Fehlanzeige!
    Ich parke noch um, suche und finde das Werkzeug sowie den Ersatzreifen (die Straßenvariante, alles klar). Ich geh erst mal einen Kaffee holen und eine rauchen! Drinnen erzähl ich von unserem Malheur und der Hüttenwirt erklärt beiläufig, dass er das schon flicken kann, ob es denn ein kleines Loch sei? Keine Ahnung, so weit war ich noch gar nicht! Er holt sein Auto, pumpt mit dem bordeigenen Kompressor den Reifen wieder auf und wir finden die lecke Stelle auf Anhieb. Kurz noch ein wenig rückwärts, bis er gut an die Stelle rankommt und schon liegt er unterm Auto.


    Keine 5 Minuten später hat er mit einem Bohrer, einer Ahle, einem Spezialgummi und Vulkanisationskleber alles wieder gerichtet und macht mit einem uralten manuellen Druckmesser auch noch die anderen 3 Reifen hochlandtauglich, in dem er einiges an Luft ablässt. "Mietautos haben immer viel zu viel Druck. Da die Straße vor 3 Tagen erst gegrädert wurde, gibt es nun viele spitze Steine. Pech gehabt, aber ich bin das gewöhnt.", sagt er, packt sein Werkzeug wieder ein und will ohne Trinkgeld wieder gehen. Er kriegt natürlich ein fürstliches, damit hätten wir hier in der Einöde echt nicht gerechnet!



    Der Reperaturpfropfen nach der Reperatur. Das sollte ein Reifenleben lang halten, so seine Aussage.


    Nach getaner Arbeit hat er sich eine Pause verdient.


    Erleichtert machen wir den Rundgang um das Thermalgebiet Hveravellir. Sehr schön und sehr neu (2014) gerichtet, führen Stege zu den verschiedenen heißen Quellen.













    Das Wasser wird der Einfachheithalber einer heißen Quelle entnommen...


    ...und im Hot-Pot zu Heizzwecken benutzt:

    Erinnert irgendwie an den "Boiling River" im Yellowstone.

    Die Rückfahrt haben wir nicht so genossen. Es waren wieder über zwei Stunden (Google rechnet mit 3) Gerumpel durch teilweise recht eintönige Steinwüste, immer mit dem Reifen im Hinterkopf.


    Hat aber auch was, immerhin haben wir halb Island auf einer "F"-Straße durchquert. Und das an einem "freien" Tag. Würde ich aber nicht weiterempfehlen. Die Tour ist nur zu machen, wenn man davor keine Ahnung von den Distanzen hat, neugierig und echter Erstling wie wir ist. Immerhin waren wir 330km und 8 Stunden insgesamt auf dem Weg, 6 davon im Auto.


    Einen Eindruck von der Fahrt kriegt man hier im Zeitraffervideo für die 90km südwärts bis zum Beginn des Alphalts. Die Musik ist wieder Isländischen Ursprungs, diesmal "Á Sprengisandi" von Bergþór Pálsson. Fand ich
    irgendwie passend.


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  • Ein sehr schöner und lebendiger Reisebericht, der die Erinnerungen an den eigenen Urlaub nochmal wieder richtig lebendig werden läßt thx1


    Laß dich bitte nicht von anderslautenden Kommentaren irritieren. ?( Ich freue mich jeden Tag auf die Fortsetzung des Berichtes und bin schon ganz traurig, dass euer Urlaub bald vorbei ist. islandwinke