Da ich immer sehr gerne Eure Reiseberichte verschlinge, dachte ich mir, ich gebe auch mal meine Eindrücke der vergangenen zwei Wochen zum Besten. Paar Bilder werden sich auch finden lassen Ich muss Euch aber vorwarnen, das wird paar Tage dauern - morgen möchte tatsächlich mein Arbeitgeber mich schon wieder sehen. Es ist unfassbar :-/
Let's begin at the beginning:
Nachdem ich im Oktober 2015 nach gut achtjähriger Island-Abstinenz rückfällig geworden war, war schnell klar, dass ich zügig wieder in mein Lieblingsland reisen muss.
Meine Tochter Mia wollte mit, also startete ich das Projekt „Island-Infizierung einer Pubertierenden“ und plante, Ihr eine Auswahl meiner Lieblingsorte zu zeigen – wäre ich alleine gereist hätte ich mich wohl für drei, vier Standorte entschieden, so sollte es aber nun im Zick-Zack über die Insel gehen. Und da ich bei manchen geplanten Orten seit 22 oder gar 25 Jahren nicht mehr oder auch noch nie war, war das auch alles gar kein Problem. Und wenn ich ehrlich bin: Geysir, Gullfoss und Konsorten (da war ich bei jedem meiner Islandlandaufenthalte mindestens einmal) kann ich immer wieder angucken!
Donnerstag, 23.6. ging die Reise gemächlich los: per Mietwagen von Braunschweig aus zu meiner Lieblings-Cousine nach Hamburg, wo
nach einem nervigen Stau ein kühles Bier auf mich wartete!
Am nächsten Morgen dann im Regen zum Flughafen und mit nicht wenig Gedöns zum Icelandair-Schalter, wo uns schließlich eröffnet wurde, dass sich der Flug um mindestens eine Stunde verspäten würde.
Mia war sehr aufgeregt, für sie war es der erste Flug überhaupt und sie wollte alles erklärt haben, den Sicherheitscheck inkl. Nacktscanner usw. usf.
Am angeschlagenen Gate schon diverse Reisende, nun hieß es warten, schließlich wurde noch mal das Gate geändert, also umziehen – und weiter warten, mittlerweile war klar, dass sich der Flug um mehr als die eine Stunde verzögern würde, letztendlich wurden es beinahe zwei Stunden, ehe es endlich gen Nordwesten ging.
Mia am Fenster sehr begeistert, wenngleich es dank Bewölkung nur wenig zu sehen gab – immerhin den Vatnajökull, den Snæfell und Jökulsarlón in ganzer Pracht – danach dann nix mehr, Richtung KEF wurde die Wolkendicke immer dichter und letztendlich waren die Wolken auf vielleicht 200m gesunken, so dass man auch vom Anflug kaum was sehen konnte.
17h05 Ortszeit gelandet, als fast Letzte aus dem Flieger raus und dann das Warten auf unser Geraffel. Chaos pur am Gepäckband, einige Mitreisenden hatten schon was, viele – inklusive uns – noch nichts. Ich bekam ein klein wenig Schnappatmung, da eine Mitforistin am Vortag den Verlust von einem Drittel des Gepäcks in KEF erleiden musste – was ein ziemlicher Super-GAU für uns gewesen wäre.
Auffallend war, dass hinter und neben dem Gepäckband, sowie an dem Schalter für fehlendes Gepäck sicherlich locker hundert Gepäckstücke einfach so rumstanden – keinesfalls nur Sperrgepäck. Aber auch da waren unsere beiden großen Duffle Bags nicht dabei.
18h15 wurde dann „unser“ Band für den nächsten Flug benötigt, man sagte uns, wir mögen es doch an Band 2 probieren. Ich war skeptisch und genervt, aber tatsächlich kamen unsere Taschen nach kurzem Warten (Þetta reddast!), so dass wir uns endlich um den Mietwagen kümmern konnten. Mit dem Abholer hatten wir bereits telefoniert und ihn über die Verspätung informiert, kurz nach einem zweiten Anruf ging es dann die paar Meter zur Vermietstation. Da hätten wir mit dem Gepäckwagen auch alleine hingefunden, da ich die Bude schon vom letzten Mal kannte, aber es goss in Strömen und daher war ich über den Mikroshuttle doch sehr dankbar.
Keine Ahnung, ob Zufall oder Absicht: ich bekam denselben Suzuki Grand Vitara wie im Oktober, ein paar neue Kratzer hat er in der
Zwischenzeit abbekommen und eine neue Windschutzscheibe. Dafür war immer noch der nervige Fleck an der Heckscheibe und die Handbremse immer noch wirkungslos (an letzteres erinnerte ich mich leider erst ein paar Tage später). Aber grundsätzlich kann ich Iceland Car Rental empfehlen, da dort sehr entspannt mit kleineren Blessuren umgegangen wird.
Gegen 19h00 ging es dann endlich richtig los, aber dank der Verspätungen war schon klar, dass die ersten Aufträge heute nicht mehr machbar waren: so wurde der Besuch der Perlan gestrichen (war eh kein Wetter dafür), alle Baumärkte (in denen ich günstige Kühlboxen suchen wollte) waren bereits zu. Immerhin wurden bei Bónus Lebensmittel geholt und noch auf dem Parkplatz endlich der erste Skýr gegessen. Ihr kennt das Gefühl, himmlisch!
Ein Hagkaup hatte auch noch offen und da gab es dann auch die Kühlbox, die Vínbúðin hatte aber bereits zu und auf die Suche, ob es noch irgendwo eine geöffnete gibt, wollte ich mich nicht mehr begeben. War eh schon spät genug, ein paar Biere hatte ich Duty Free besorgt (wenn die Auswahl da auch mies war) und es lagen ja auch noch einige Kilometer vor uns, um an die Südküste von Snæfellsnes zu unserer Hütte beim Guesthouse Hof zu kommen.
Wie gesagt, Stopps unterwegs gab es keine, zu weit waren die Zeiger der Uhr und das Wetter war uns leider auch nicht hold. Für mich neu war der Tunnel unter dem Hvalfjörður. Mönsch, der is ja mal steil, ne!? Bis ca. 130m unter den Meeresspiegel geht’s runter entnehme ich Wikipedia! Wow!
Vom Seehunde suchen mussten wir uns auch verabschieden, schließlich musste noch was gegessen werden und die Taschen umgepackt werden, damit wir in den kommenden Tagen nur jeweils kleines Gepäck in die Unterkünfte einziehen und die großen Taschen im Auto verbleiben können.
Nach einer Packung Asia-Nudeln (es lebe die vollwertige Ernährung!) ging es für das Kind ins Bett und ich machte mich an die Umpackorgie, um dann gegen Mitternacht Ortszeit müde ebenfalls in die Heia zu gehen.