Hallo,
Ende Juni/Anfang Juli verbrachte ich eine Woche im Südwesten von Island. Ich hatte mir eine Ferienwohnung in Selfoss gemietet, um als Selbstversorger maximale Flexibilität zu haben. Alle attraktiven Locations konnte ich von hier aus in max. 1,5h erreichen, als da wären Pingvellir, Gullfoss, den Geysir, die Strände bei Vik, diverse Wasserfälle und Reykjavik. Diese Entscheidung war für mich goldrichtig gewesen, denn ich habe keine Lust nur Auto zu fahren und von Pension zu Pension zu hetzen (quasi "aus dem Koffer zu leben"), nur um möglichst viel von Island in kürzester Zeit zu sehen.
Das Wetter war erfreulich gut. Ich bin vorher noch nie in Island gewesen und habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet (sprich Sturm und Dauerregen). Aber tatsächlich war es an 2 - 3 Tagen recht sonnig gewesen, ansonsten meist ein Sonne-Wolken-Mix. Regen gab es nur recht wenig, also alles im grünen Bereich.
Ich habe Island als Reiseziel gewählt, um möglichst gute Aufnahmen von attraktiven Vogelarten zu machen. Ich habe gehofft, dass die Vögel hier etwas weniger scheu sind als in Germany. Und was soll ich sagen, meine Hoffnungen wurden mehr als erfüllt. Einige Arten kamen mir so nahe (z. B. Raubmöwe, Seeschwalbe, Goldregenpfeifer...), dass ich glaubte, die wollen ein Autogramm von mir. In den wenigen Tagen konnte ich erstaunlich viele gute Aufnahmen produzieren (bilde ich mir zumindest ein...), darunter auch von so attraktiven Arten wie Sterntaucher, Schneehuhn und Kragenente.
Nur mit den Papageitauchern bei Dyrholaey (Südküste nahe Vik) hatte es nicht geklappt. Hier scheinen längst nicht mehr so viele Vögel zu brüten wie noch vor einigen Jahren, da die Fischschwärme aufgrund des Klimawandels (Erwärmung des Meeres) mehr und mehr in Richtung Nord abziehen.
Ehrlich gesagt habe ich hier auch nicht lange nach Papageitauchern gesucht, da bei gefühlter Windstärke 12 die Bedingungen denkbar schlecht waren.
Die Papageitaucher konnte ich noch später bei einem Bootsausflug in der Bucht von Reykjavik ganz nett ablichten. Dabei entstanden vorwiegend Flugaufnahmen.
Nebenbei habe ich natürlich auch noch die wirklich schönen Landschaften Islands fotografiert, wobei die Landschaftsfotografie nicht so meine Stärke ist. Erfreulich war ferner, dass die meisten Touris wohl eher Spätaufsteher sind. So hatte ich doch tatsächlich gegen 7.00 Uhr morgens Pingvellir, den Seljalandsfoss und sogar den Geysir mehr oder weniger ganz für mich alleine. So macht der Massentourismus spaß.
Insgesamt hat mir diese Reise sehr gut gefallen, es war mit Sicherheit mein bisher schönster Urlaub gewesen. Obwohl ich alleine unterwegs gewesen bin, kam keine einzige Sekunde Langeweile auf, da es unglaublich viel zu fotografieren und zu entdecken gab.
Im Grunde würde es sich anbieten noch mal Urlaub in Island zu machen. Allerdings schrecken mich die Preise etwas ab, denn das nächste mal würde ich die Westfjorde als Ziel wählen (Papageitaucher und Polarfüchse). Der logistische Aufwand wäre auch ziemlich groß, um dieses recht abgelegene Ziel zu erreichen, aber lohnend wäre es sicherlich. Mal schaun. Ich glaube die nächsten Jahre werde ich erst einmal Spanien (Mallorca und die Extremadura) und gerne auch Bulgarien besuchen.
Gruß
Thorsten