Gefahren - blauäugige Vorstellungen?

  • Hallo liebe Islandfreunde,


    mein Mann und ich planen für nächstes Jahr eine Reise auf die schöne Insel. Nun sind wir uns leider nicht ganz einig... ich hoffe, ihr könnt uns ein wenig Klarheit bringen. Die wird unser erster Besuch!


    Mein Traum wäre mit einem 4x4 Camper die Insel zu erkunden. Mein Mann hat einige Bedenken bezüglich der Straßensituation und ähnlichem.
    Ist es zu blauäugig so ein Auto (ohne Vorerfahrung) zu mieten und sich auf den Weg mit einer Karte zu machen? Natürlich mit einigem Proviant und Reservekanister. Gibt es auf Island so etwas wie einen Pannendienst?
    Oder wäre es besser eine Busreise zu machen, um sich erstmal mit der Umgebung vertraut zu machen und beim nächsten Besuch auf eingene Faust unterwegs zu sein?


    Ich werds auch gleich noch nachholen mir vorzustellen ;)
    Sandra

  • Hallo Sandra.


    also unsere erste Islandreise werden wir mit einem normalen Kleinwagen machen.
    Zwei Wochen auf der Ringstraße um die Insel.
    Ich denke das ist vielleicht das Beste um sich erst einmal sozusagen einen Überblick zu verschaffen.
    Ich hätte schon einige Bedenken durchs Hochland zu fahren.
    Aber da gibt es hier schon erfahrene Leute die dir da Auskunft geben können.


    LG islandwinke

  • Hallo Sandra!


    Ich bin derzeit mit meinem Geländewagen auf Island unterwegs. Ich habe viel Literatur dabei, hauptsächlich nutze ich jedoch dieses Buch. Damit lässt sich schon viel vorbereiten, da zB. immer dabei steht, mit 4x4 oder normalem Wohnmobil befahrbar oder nicht.


    Viel Vergnügen,


    Martin Cargnelli

  • Als ich vor drei Jahren erstmalig nach Island gefahren bin, hatten wir uns ein Wohnmobil gemietet. Wir hatten vier Wochen vor uns und die Ringstraße war unser Weg.
    Da gibt es rechts und links genügend Abstecher und Möglichkeiten Zeit zu lassen.
    Täglich haben wir eines der hervorragenden Bäder angesteuert und einen HotPot genossen.
    Die Zeit hat gerade so gereicht und wir waren weder im Hochland noch in den Westfjorden.
    4x4 haben wir für die gefahrenen 2000 Kilometer nicht gebraucht und vermisst haben wir das nicht.
    Alle Straßen waren mit normalen PKW befahrbar, manche der Abstecher waren etwas grenzwertig.


    Da setzt dann der gesunde Menschenverstand ein, ist es das wert, für eine Bergungsaktion Urlaubszeit zu opfern?
    Von möglichen Schäden will ich garnicht reden.
    Das, was wir erlebt haben hat war so vielfältig und erlebnisreich, dass wir inzwischen schon mehrmals auf der Insel waren.
    Die Westfjorde haben wir besucht, das ist auch wieder unser Ziel im Herbst.
    Das Hochland ist vielleicht besonders schön, vermisst habe ich es aber noch nicht.
    Das übrige Land ist auch beeindruckend.


    "Normale" Fahrzeuge sind günstiger anzumieten als 4x4 Camper, entlang der Ringstraße ist Tanken normalerweise kein Problem, einen Reservekanister haben wir nicht gebraucht.
    GPS ist eine tolle Erfindung, braucht man entlang der Ringstraße aber nicht zwingend.


    Einen Pannendienst gibt es, eine Servicenummer bekommt man auch vom Autovermieter.
    Ich wünsche euch eine schöne Planungszeit....

    Gruß Manfred


    Island-Bilder gibt es hier:

    [url='http://portfolio.fotocommunity.de/manfred-bartels']

  • Hallo Sandra,


    ihr fangt ja früh genug an zu planen. In Sachen Strassenverkehr braucht ihr euch nach meiner Meinung keine Sorgen zu machen. Rund um die Insel - also Ringstrasse mit normalen Nebenstrassen - sehe ich kaum Unterschied zu normalen Landstrassenverkehr in Deutschland. Natürlich geht es in Island noch gemächlicher und ruhiger und nicht so hektisch wie in Deutschland zu. Strecken ins Landesinnere sind davon aber ausgenommen. Die sind sehr unterschiedlich zu bewerten. Dazu gibt es hier im Forum zu den einzelnen Strecken auch viele Informationen.
    Eure Tour mit einer Karte zu machen sehe ich auch nicht als Problem. Moderne Hilfsmittel wie Navi / GPS sind sicher sehr hilfreich - aber extra für die Tour würde ich sie mir nicht anschaffen - es sei denn ihr wollt doch eine extreme Hochlandtour mit planen. So lange ihr aber die Ringstrasse und nahe Nebenstrassen benutzt ist sogar ein Reservekanister nicht notwendig (ich hatte bisher trotz gefahrener gängiger Hochlandstrecken noch nie einen dabei). Und an Lebensmittelvorrat bedarf es auch nicht mehr und nicht weniger als wenn du in Deutschland unterwegs bist. Du kannst auch in Island alle Nasen lang einkaufen - es sei denn du suchst was Spezielles. Einen Pannendienst gibt es auch. Und ich für mich, aber das muss jeder selbst für sich entscheiden, würde immer die individuelle Tour vorziehen. Ich mag es einfach nicht z. B. an einem schönen Wasserfall zu sitzen, gerade ins Träumen zu kommen und der Tourguide ruft schon wieder weil es zur nächsten Haltestelle geht. Eine "Eingewöhnung" in die isländische Umgebung ist meines Erachtens auch nicht notwendig.
    Und zur Frage des Fahrzeugs. Da müsst ihr selber sehen was ihr euch zutraut. Solltet ihr Bedenken auf Grund der Größe eines Campers haben nutzt doch die Zeit bis zum nächsten Jahr. Mietet euch mal einen Camper, macht einen schönen Wochenendausflug (vielleicht ins nächste Mittelgebirge) und testet mal.


    Bernd

  • Danke für eure Antworten!


    Ich denke, mit einem "normalen" Auto die Küstenstraßen entlang ist auf jeden Fall ein guter Plan! Am liebsten würd ich ja schon morgen abfliegen ;)


    Hat vielleicht jemand Erfahrung beim Thema Automietung mit Hund?


    lg
    Sandra

  • mit einem 4x4 Camper die Insel zu erkunden ...

    ... hatten wir auch in Erwägung gezogen nachdem wir 2011 erstmals - jedoch nur im Süden und Südosten - mit einem kleinen 4x4 Wagen unterwegs waren. Nur 4x4 Camper sind in Island hauptsächlich Pickup's. Das bedeute keinen Komfort, nur zwei Kochplatten und ein Kühlfach. Keine Naßzelle etc. Seid ihr passionierte Camper? Dann ok. aber für Leute, so wie wir, die noch nie in einem Wohnmobil unterwegs waren, ist ein Pickup-Camper als Einsteigerfahrzeug abzuraten. Mit einem WohnMob rundherum, ja das hat sicherlich was. Dazu braucht es keinen 4x4.


    L.G. Reinhold ab 7.7. auf Island islandwinke

  • Das stimmt natürlich, dazu muss man sich schon bewusst entscheiden ;)


    Aber um ehrlich zu sein, hätt ich hätt da Spaß dran! :D Dieses Jahr fahren wir zwei Wochen mit den Fahrrädern, Hund im Hänger und Zelt durch Deutschland.


    lG
    Sandra

  • Vielleicht ist die Tatsache, dass ein 4x4 Camper für 2 Wochen ab 4000-6000 Euro aufwärts kostet, schon eine Entscheidungshilfe um die erste Islandreise zu planen. ;)

  • Ein Problem deutscher Touristen könnte sein dass sie aus einem Land kommen wo jede Geschwindigkeitsbeschränkung mit mindest 20 km/h Sicherheit ausgelegt ist. In Island aber muss man eine Geschwindigkeitsbeschränkung zwingend einhalten, eher noch 10 km/h daruner.
    Und auf Schotterpisten zu fahren ist meiner Meinung nach nicht so schwierig. Nur sollte man sich langsam rantasten und nicht gleich mit Höchstgeschwindigkeit drüberbrettern. Erst recht nicht im Hochland wo noch des öfteren grobe Steine und tiefe Schlaglöcher den Weg etwas - sagen wir unkomfortabler machen.
    Und was ich auch als erhebliches Problem sehe. Viele fahren inzwischen eine 7-Tages-Ralley auf der sehr genau geplant wird und sozusagen die Fahrzeiten unbedingt eingehalten werden mssen. Das führt natürlich zu Zeitdruck, verbunden mit Unachtsamkeit und zu viel Risikobereitschaft.