Westfjorde ohne 4WD

  • Hallo zusammen,


    meine Reiseplanung im Mai lässt es zu, eventuell einen Teil der Westfjorde noch zu erkunden. Interessieren würde mich Látrabjarg und Dynjandi. Das ist nach heutigem Stand ohne F-Straßen oder gar gesperrten Straßen zu machen, allerdings bin ich ohne Geländewagen unterwegs. Da es dort auch einige Straßen mit dreistelliger Bezeichnung gibt, stelle ich mir die Frage, ob das auch ohne Geländewagen möglich bzw. vernünftig ist?

  • Ist zwar schon ein Weilchen her, dass wir da oben waren, aber aus der Erinnerung heraus würde ich sagen: Problemlos ohne 4WD. Beide Orte sind meines Wissens vernünftig mit jedem PKW zu erreichen.
    Viele Grüße
    Bernd

  • So sah es gestern noch auf der Hrafnseyrarheidi zwischen dem Dynjandi Waserfall und Thingeyri aus. Total aufgeweichte Gravelroad, teilweise Steinschlag und überall meterhohe Schneeberge. Ohne 4x4 wäre ich da nicht so gern unterwegs gewesen! da ist noch kein Frühling in Sicht.

  • Äh - ich hatte den Reisetermin übersehen. Danke für die Ergänzung. Meine Erfahrungen beruhen auf die Monate Juli und August!
    Gruß
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hmm, wie schnell immer gesagt wird, dass man mit einem normalen PKW irgendwo nach Island kommt. Auch im Juli/August würde ich nicht mit einem normalen PKW nach Látrabjarg fahren. Na klar geht das, aber wie der Wagen dabei leidet und ob das in einem normalen PKW komfortabel ist, naja. Dynjandi ist soweit ok, ist nur ein kurzes Stück Schotterpiste, die aber sehr eben und in einem guten Zustand ist.

  • Danke, für eure Infos. Bea, das Bild hättest Du nicht zeigen dürfen, jetzt will ich erst recht dorthin :D
    Marco, ich habe letztes Jahr Island mit dem Geländewagen erkundigt und richtig komfortable fand ich das auch nicht. Es rumpelt eben auch mit einem Geländewagen auf Schotterpisten ordentlich und man wird auch entsprechend durchgeschüttelt. Ich will sagen, dass dort jedes Auto leidet und mit meinem Privat-PKW würde ich das auch nicht machen. Bei einem Leihwagen mit entsprechenden Versicherungen sind kleiner Lackschäden im Mietpreis eingerechnet.
    Nur wenn die Gefahr besteht sich festzufahren oder die Steigungen sind zu groß, würde ich die Strecke ohne 4WD nicht fahren. Natürlich würde ich die Strecke auch nicht fahren, wenn sie nur für Geländewagen freigegeben ist.
    Momentan ist es ohnehin nicht sicher ob es in die Westfjorde geht (hängt vom Zeitplan ab) und es wird auch eher Ende Mai werden.
    Vielleicht geht es auch nur zum Dynjandi, denn für die Puffins habe ich im Nord-Osten noch eine, vermutlich sogar bessere, Location.

  • Tja, und ich wundere mich immer wieder drüber wie oft das Fahren in Island als so schrecklich dargestellt wird. Also nach Latrabjarg kommt man auch meiner Meinung nach problemlos mit einem normalen Auto. Auch die Isländer besuchen diesen Ort sehr gern und fahren auch mit ihren normalen PKW dort hin.
    Ehrlich gesagt, wem sein Auto zu schade für ist, der sollte Island vielleicht ganz meiden. Aber ein wenig Schotter oder rumpelnde Piste, und das sowieso nur für höchstens ein paar Stunden im Fahrzeugleben, bringt ein Fahrzeug nicht gleich um.

  • Ich war auch im letzten Jahr (Juni/Juli) mit einem "normalen" PKW am Latrabjarg. Natürlich fuhr ich nicht mit den erlaubten 80 km/h auf der Piste, aber ich fand die Fahrt recht entspannt. Einzig der Gedanke, dass auf der langen Anfahrt irgendwann die Piste für mich unpassierbar werden würde, macht mich nervös - Grund dafür waren solche Stories, dass man nur mit 4x4 dorthin fahren sollte.


    Vielleicht geht es auch nur zum Dynjandi, denn für die Puffins habe ich im Nord-Osten noch eine, vermutlich sogar bessere, Location.


    Wenn du den Hafen von Bakkagerdi in Borgarfjördur meinst - dort kann man Puffins gut sehen und fotografieren, aber "vermutlich besser" als am Latrabjarg wohl nicht.

  • Wenn du den Hafen von Bakkagerdi in Borgarfjördur meinst - dort kann man Puffins gut sehen und fotografieren, aber "vermutlich besser" als am Latrabjarg wohl nicht.

    Hallo Rainer, ja meinte ich. Da ich ohnehin in der Ecke sein werde, würde ich da auf jeden Fall vorbei fahren. Nach meinen Recherchen sind da zwar weniger Puffins als bei Latrabjarg, aber die sollen ganz gut an Menschen gewöhnt sein. Wobei wenn sich die isländischen Puffins von den norwegischen nicht so unterscheiden, sollten die Fluchtdistanzen ohnehin recht gering sein. Schaun wir mal :)

  • Ich war auch im letzten Jahr (Juni/Juli) mit einem "normalen" PKW am Latrabjarg. Natürlich fuhr ich nicht mit den erlaubten 80 km/h auf der Piste, aber ich fand die Fahrt recht entspannt. Einzig der Gedanke, dass auf der langen Anfahrt irgendwann die Piste für mich unpassierbar werden würde, macht mich nervös - Grund dafür waren solche Stories, dass man nur mit 4x4 dorthin fahren sollte.


    Hallo Rainer, Du hast doch den Happy Camper gehabt, oder? Wir wollen - falls der Frühling bis Mitte Juni auch in die Westfjorde kommt - gerne dort einmal aussen rum fahren, wieder mit dem Happy Camper. Habe bisher nichts gelesen, dass das problematisch sein könnte? Du hattest keine Probleme, oder ist das mit dem Camper nicht so prickelnd?


    Liebe Grüße, Bettina

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jahreszeit und Wetter entscheidend sind. Man kann nicht von den Sommerbedingungen auf Mai schließen. Die Gravelroads sind noch nicht abgetrocknet, viele weiche Stellen, vor allen Dingen an den Steilstücken, machen das Fahren in dieser Jahreszeit nicht ganz so einfach, wie hier immer wieder beschrieben. Das angehängte Bild ist auch vorgestern auf dem Weg nach Látrabjarg entstanden. Ein Mietwagen 4x4 hat nach einem Steilstück es ein wenig aus der Kurve getragen, das war das Ende der Urlaubsreise. Von den Ärgernissen mit dem Vermieter ganz abgesehen. Außerdem haben viele Fahrer kaum Erfahrung mit den isländischen Verhältnissen, man denke nur an unübersichtliche Kuppen u.ä..

  • Und auch Sahara-Feeling gibt es manchmal auf dem Weg nach Látrabjarg. Je nachdem wie der Wind steht, überdeckt die Sanddüne beim alten Flughafen oft den Weg. ich bin beruflich sehr häufig hier und habe schon die kuriosesten Wetterverhältnisse in den Westfjorden erlebt. Vor allen Dingen in den Übergangszeiten Winter/Sommer und Sommer/Winter. Deswegen nur im Sommer ohne 4x4 empfehlenswert.


  • Hallo Rainer, Du hast doch den Happy Camper gehabt, oder? Wir wollen - falls der Frühling bis Mitte Juni auch in die Westfjorde kommt - gerne dort einmal aussen rum fahren, wieder mit dem Happy Camper. Habe bisher nichts gelesen, dass das problematisch sein könnte? Du hattest keine Probleme, oder ist das mit dem Camper nicht so prickelnd?


    Liebe Grüße, Bettina


    Hallo Bettina,


    ja, ich war mit dem Happy Camper unterwegs, und es war Ende Juni oder schon Anfang Juli. Das Wetter war trocken und sonnig. Ich bin, wie geschrieben, nicht mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit gefahren, weil ich das auf Schotterstraßen ungern tue, und weil ich die Strecke nicht kannte und nur warnende Hinweise kannte. Ich bin gemütlich und absolut problemlos mit ca. 50 km/h dahingezockelt. Ein paar Kilometer vor Latrabjarg gibt es einen kostenlosen Campingplatz (mit WC) unweit von Strand - ein traumhaftes Fleckchen, um der Sonne beim Versuch zuzuschauen, ob sie es schafft unterzugehen oder nicht :D


    Am Latrabjarg Parkplatz standen einige PKWs und die Strecke dorthin war harmlos. Vorher war ich noch beim Leuchtturm Haanes (Olafsviti) am Patreksfjördur und kurz in Raudisandur. Die Piste nach Raudisandur war erheblich schlechter befahrbar, mit sehr grobem Schotter, so dass ich etwas Bedenken hatte, ob ich beim Rückweg auch den steilen Anstieg schaffen würde und nicht durchrutsche - war aber kein Problem.


    Nur noch eine Anmerkung. Es könnte sein, dass der Happy Camper etwas mehr Bodenfreiheit hat, als manchen PKW (Kleinwagen), aber es gab zumindest damals gar keine kritischen Stellen, wo besondere Bodenfreiheit benötigt wurde.

  • [quote='Olaf J.','index.php?page=Thread&postID=27525#post27525'...
    Ich will sagen, dass dort jedes Auto leidet und mit meinem Privat-PKW würde ich das auch nicht machen. Bei einem Leihwagen mit entsprechenden Versicherungen sind kleiner Lackschäden im Mietpreis eingerechnet.
    ....[/quote]


    Pass auf!
    Genau das nehmen viele Vermieter raus! Vor allem in Island bleiben solche Schäden finanziell nicht selten an den Mietern hängen! Es sei denn, Du bist bereit, eine hohe Zusatzversicherung zu zahlen, für den Fall, dass...

  • Hallo Rainer, ja meinte ich. Da ich ohnehin in der Ecke sein werde, würde ich da auf jeden Fall vorbei fahren. Nach meinen Recherchen sind da zwar weniger Puffins als bei Latrabjarg, aber die sollen ganz gut an Menschen gewöhnt sein. Wobei wenn sich die isländischen Puffins von den norwegischen nicht so unterscheiden, sollten die Fluchtdistanzen ohnehin recht gering sein. Schaun wir mal :)


    Ich war hellauf begeistert, wie nahe man am Latrabjarg an die Puffins ran kam, und das erlaubterweise. Mit Kreide war in ca. 1 m Entfernung vom Klippenrand eine Linie gezogen, die man nicht übertreten sollte (wegen der Puffins und vielleicht auch wegen der Absturzgefahr). Alle Leute hielten sich auch strikt daran. Aber man kam auch so teilweise bis auf 2 m an die Puffins ran (ich hab nur ein 200 mm). Ich war dort gegen 23 Uhr und das sanfte, warme Licht war traumhaft und kam aus der richtigen Richtung, um die Klippen zu beleuchten. Leider waren die Puffins um diese Zeit nicht zum Fischen aufgelegt, so dass ich das "klassische" Foto nicht machen konnte: Puffin mit 3 Seeaalen im Schnabel ;(

  • Zitat

    Ein Mietwagen 4x4 hat nach einem Steilstück es ein wenig aus der Kurve getragen, das war das Ende der Urlaubsreise. Von den Ärgernissen mit dem Vermieter ganz abgesehen.


    Au weia!
    Kannst Du mir verraten, warum das das Ende war?
    Der Unfall sieht doch auf dem Bild gar nicht so schlimm aus -- auf den WEg zurückschieben, und...
    Oder ist dabei etwas am Auto entzwei gegangen?

  • Vorderachse gebrochen, Auto arg zerknautscht, Scheiben kaputt. Dazu mehrere Verletzte. Das passiert leider immer häufiger, da viele Touristen denken, sie könnten sich an die Fahrweise der Einheimischen anpassen.

  • Pass auf!
    Genau das nehmen viele Vermieter raus! Vor allem in Island bleiben solche Schäden finanziell nicht selten an den Mietern hängen! Es sei denn, Du bist bereit, eine hohe Zusatzversicherung zu zahlen, für den Fall, dass...

    Das sollte die Gravel Protection Insurance abdecken. Hatte ich bei der letzten Reise auch und auch wenn die nicht ganz preiswert ist, werde ich auch diesmal nicht darauf verzichten.


    Ich danke noch einmal allen für die Hinweise. Vermutlich werde ich es ohnehin nicht bis nach Látrabjarg schaffen aber vielleicht klappt es ja zum Dynjandi. Weniger ist ja meistens mehr und ich lasse mir lieber mehr Zeit bei den anderen Locations. Auch wenn ich viel Tierfotografie mache, so haben die Puffins bei dieser Reise dennoch eine nachrangige Priorität. Dafür sind die Landschaften einfach zu schön :)

  • Danke Rainer, wir fahren Mitte Juni, wird also wohl klappen :) freu freu heute in 5 Wochen schlafen wir schon die zweite Nacht im Camper. Sunflower--Smiley Bettina

  • Nur zur Info, am 23.Mai war ich in den Westfjorden unterwegs. Der Weg zum Dynjandi und auch nach Látrabjarg waren mit einem normalen PKW ohne Allrad für mich absolut kein Problem. Es waren auch noch viele andere nicht geländefähige Fahrzeuge dort unterwegs.
    Die 60 zum Dynjandi ist sicherlich etwas abenteuerlich, da es tiefe Abgründe gibt, die nicht mit Leitplanken abgesichert sind. Ein vorsichtiges Fahren ist daher (wie immer auf Island) sowohl mit 2WD als auch mit 4WD angebracht.


    Will es also nicht runter spielen und ist sicher stark vom Zeitpunkt abhängig, aber im Lauf des Aufenthalts sind mir andere Straßen noch wesentlich schlimmer vorgekommen. Bin im Osten versehentlich auf die 927 gelangt und das hat man wohl vergessen ein "F" vor den Straßennummer zu setzten und außerdem wurde wohl auch vergessen die 927 als Einbahnstraße zu deklarieren, aber das ist eine andere Geschichte :)

  • HI Olaf


    Du hast schon recht, man kann viel mit guter und umsichtiger Fahrweise mit 2 WD fahren. Vor 30 Jahren waren hier die Strassen bes....
    und fast keiner hatte 4X4. Auch heute fahren viele Jeep`s nur mit normalen Heckantrieb da sie noch, oder schon wieder :D ,
    die konventionelle Antriebsart über ein Verteilergetriebe haben. Wenn man damit mit dem 4X4 im Sommer bei trockener Strasse unterwegs ist bist du gleich bei 30 Litern Sprit auf 100 Km und einem Satz Vorderreifen im Jahr. Ich fahre nen alten Explorer und der
    Allrad ist eigentlich nur drin wenn`s ganz glatt ist oder es die Situation erfordert. Dann gleich wieder raus.
    Es ist nur so, wenn man nicht immer hier unterwegs ist, weiß man halt auch nicht um die Eigenheiten der Strassen. Man kann Glück haben
    und Alles passt. Es kann aber gut sein das auf dem Rückweg ein Felsen einen kleinen Bachdurchlauf verstopft und die Strasse als , tja
    Bachlauf dient, von Glibber durch Regen u.s.w. rede ich gar nicht. Da bist natürlich dann mit nem Ford Ka oder nem Jaris auf der Verliererseite. Ich fahre jetzt 3 Jahre in die W-Fjorde
    Pferde abholen mit nem Hänger. In dieser Zeit habe ich schon 2X leer abgehängt und einen, entschuldige, Touri an den Haken genommen weil sie einfach Wege gefahren sind die nicht für 2WD geignet waren obwohl kein 4X4 Schild zu sehen war. Z. B . Wege zu
    Weiden oder Farmen oder die alten Wege die durch Teerstrassen ersetzt wurden und eigentlich hier keiner damit rechnet das sie jemand ( Vernünftiger ) ohne Grund fährt. Die sind natürlich noch in vielen Karten drin.
    Ich will hier um Gottes Willen niemand die Westfjorde madig machen aber bitte . Die 4X4 Schilder stehen nicht umsonst da und
    mancher Anfangs superschöne Weg endet im Nirgentwo auch wenn kein " F " davor steht.

    vorsichtiges Fahren ist daher (wie immer auf Island) sowohl mit 2WD als auch mit 4WD angebracht.

    goodposting