Mietwagenbedingungen, Versicherung etc.

  • Hallo


    Nachdem mein Thread "Völlig überfordert - Islandreise geplant" schon ziemlich voll ist, und ich den roten Faden darin nicht unterbrechen möchte bzw. unsere Islandreise zu zweit jetzt schon ziemlich sicher ist, bin ich gerade dabei, die Seiten der Mietwagenfirmen zu durchforsten.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass Sixt folgende Zusatzoptionen (natürlich für entsprechend wuchernde Aufpreise) bietet:
    -Schutz vor Schotterschäden
    -Schutz vor Sand- und Ascheschäden


    Jetzt frage ich mich - macht diese Zusatzversicherung Sinn? Was ist schon ein "Schotterschaden", was ein "Sand-" und was ein "Ascheschaden"? Ist das dann im Mietvertrag klar geregelt, oder bleibt das so schwammig formuliert, wie beim Anmietformular?
    Zählt ein durch Schotter entstandener Kratzer in der Plastik-Innenverkleidung des Radkastens schon als Schotterschaden und wird beanstandet bzw. verrechnet, wenn man die VS nicht abgeschlossen hat, oder fällt sowas unter normalen Verschleiß? Sind von Sandkörnern angeraute Wischerblätter schon ein Sandschaden? Oder Asche im Luftfilter ein Ascheschaden?


    Entschuldigt bitte, dass ich da so blöd frage, aber ich habe schon von mehreren Fällen gehört, in denen Menschen heftig von Mietwagenfirmen abgezockt wurden weil sie diese und jene Zusatz-VS nicht abgeschlossen haben.


    Außerdem - lohnt sich der Aufpreis für 300€ Selbstbehalt anstatt der 1.500€ Selbstbehalt?

  • Ich kann nur von unserem Autovermieter sprechen: Wir haben gar keine Zusatzversicherung abgeschlossen.
    Am Anfang mussten wir die schon bestehenden Kratzer, Dellen und Macken auf einem Schaubild eintragen.
    Kontrolliert hat das nachher (erstaunlicherweise) niemand, wäre aber auch aufwendig gewesen, weil das Auto fast überall Kratzer und Dellen hatte. Ich glaube, so lange Du ein Auto nicht beim Furten irgendwo versenkst, oder wirklich große Schäden entstehen, gibt´s keine Probleme und Wasserschäden durch Furten deckt eh keine Versicherung ab.

  • Die Versicherung gegen Ascheschäden ist wohl erst nach 2010 entstanden, nachdem da nach dem Ausbruch einige Wagen mit geschmirgelter Karosse zurück gebracht wurden und keine der bisherigen Versicherungen dafür aufkam. In 2011 gab es im Süden noch einen Streifen hinter Vik, wo die Asche ordentlich wehen konnte, inzwischen hat sich die lose Asche aber wohl wieder irgendwo festgesetzt oder ist überwachsen. Ist derzeit wohl kein großes Risiko.


    Sandschäden können durchaus noch entstehen wenn Du in einen Sandsturm gerätst (ist mir letztes Jahr bei Asbygi bzw. beim Umrunden der Tjörnes-Halbinsel passiert. Da ist einiges gegen das Blechkleid gepoltert, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Aber es gibt auch schon mal Autos mit gesandstrahlten Frontscheiben oder Karosserien. Musst Du selbst wissen, ob das für Dich ein Risiko ist.


    Schotterschäden sind hauptsächlich Dellen, die durch umherfliegende Steine entstehen, wenn Du auf Schotterstraßen fährst. Hauptsächlich wenn Dir jemand entgegen kommt oder wenn Du dicht hinter jemandem herfährst. Bei entgegenkommenden Bussen/LKWs ist die Gefahr wohl am größten. Lohnt sich wahrscheinlich, das zu versichern. Dann gucken die bei der Abgabe auch nicht so genau.

  • Eine pauschale Antwort ist schwierig. Wir hatten letztes Jahr zum ersten Mal eine Komplettversicherung abgeschlossen, da das Auto entsprechend groß war (wegen der Personenzahl) und weil es über die Kjölur und diverse Schotterpisten ging. Mein Neffe bemittleidete das Auto nach der Durchquerung. Ich bin auch nicht unbedingt 30 gefahren. Vorher war der Wagen komplett schwarz lackiert gewesen. Nach der Wäsche konnte man sehr gut die Stellen sehen, die mit den kleinen Steinen in Berührung kamen. Wir hatten relativ wenig Gegenverkehr. Es ist bis jetzt keine Schadensanmeldung durch den Vermieter gekommen.
    Vor zwei Jahren hatten wir nur die normale Versicherung. Dort wurde die Schnalle des Sicherheitsgurtes beim kräftigen Zuschlagen der Tür im Türfalz eingeklemmt. Das gab eine dicke Delle mit Lackabplatzungen. Auch hier kam keine Reklamation.
    Ich habe aber schon von kleineren Schäden gehört, die moniert wurden.
    Letztendlich ist es eine Gewissensfrage und welche Strecken man vor hat und auch eine Preisfrage, denn wie du geschrieben hast, sind die Aufpreise nicht unerheblich.

  • Hi,


    ich habe mich mit dem selben Thema in den letzten Tagen ebenso beschäftigt.
    Für mich habe ich beschlossen, die geringst mögliche Selbstbeteiligung zu haben, denn der Mehrpreis ist immer noch günstiger, als im Fall der Fälle 1500 EUR (oder auch mehr, habe auch günstige Mietwagen mit 2400 gesehen) SB zu zahlen (das könnte ja schon Teil des nächsten Urlaubsbudgets sein). Denn wer kann sich davon freisprechen, selbstverschuldet einen Unfall zu haben und dann im Hinterkopf, dass der Urlaub mal eben um ein paar hundert Euro teurer wird....
    Diese Zusatzversicherung für die Selbstbeteiligung ist allerdings teuer. Es gibt eine gerenelle Selbstbeteiligungsversicherung, die man in Deutschland für solche Fälle abschließen kann, ist auf jeden Fall günstiger, da gibt es auch eine Steinschlagversicherung. Einfach mal googeln. Habe das auch erst überflogen und keine Erfahrungen damit. Ggf mal dem heimischen Versicherungsvertreter sprechen.


    Gruß
    Funke

    islandwinke
    Überlegung Winter in Island im März 2017 Schnee--Smiley
    bisbald
    Die Kunst zu reisen ist, in Vorfreude zu planen und vor Ort alle Pläne über den Haufen zu werfen