Wo darf ich mit dem WoMo fahren wo nicht ?

  • Wir haben ein TC Small WoMo gemietet.Soviel ich weis , darf man keine "F"-Strassen fahren und sollte auch die 3-stelligen Strassen meiden.Ich habe eine Strassenkarte 1:425000 von Reise KnowHow , welche mir einen guten Eindruck macht und ich auch in diversen anderen Ländern gut zurechtgekommen bin.Ob ich vom WoMo-Vermieter noch detailierteres Kartenmaterial bekomme , kann ich noch nicht sagen.Auf was sollte ich noch achten und wie gut sind die Ausschilderungen generell ?
    Reiner

  • Es kommt schon auch auf die Strassen selbst an- zweistellige können schwieriger zu fahren sein als die dreistelligen- es gibt dreistellige geschotterte und zweistellige Schotterstrassen.....
    Z.B. ist auf dem Weg von Hafnarfjördur über die 42 zum Kleivarvatn aus dieser Richtung eine recht steile Abfahrt dabei, die bei Regen auch rutschig werden dürfte....übrigens eine wunderschöne Strecke.
    Es kommt auch auf Dein fahrerisches Können an und wie gut Du WoMo fährst. Das fährt sich prinzipiell ja sehr ähnlich einem PKW, aber eben einem sehr grossen- Gewicht und Abmessungen müssen berücksichtigt werden.
    Ich würde z.B. nicht mit WoMo nach Latrabjarg fahren auch wenn viele das sogar mit echten Dickschiffen machen. Muß nicht sein, denn dem Fahrer dem ein Bus oder Dickschiff entgegenkommt, steigen die Schweißperlen ins Gesicht.... und wenn Du mit WoMo rückwärts zu einer Ausweichstelle fahren mußt ist das auch nicht witzig.
    Auch die 435 von Reykjavik Richtung Thingvellir ist landschaftlich sehr schön, aber teils sehr eng.
    Auch einige Strassen in den Ostfjorden sind nur für geübte Fahrer zu empfehlen und bei guten Wetterbedingungen, generell nimm die Windwarnungen sehr ernst und versuche das WoMo auch so abzustellen, das es "im Windfluss" steht, also der Wind vom Heck nach vorne bläst. Entlüftungsklappen am Dach nachts schließen- wenn man schläft merkt man nicht wenn der Wind sie "packt".


    Eine Übersicht über Schotterstrassen / Teerstrassen findest Du hier:


    http://www.vegagerdin.is/vefur2.nsf/Files/RoadSystem2012/$file/RoadSystem2012.pdf


    Allradpflichtige Strassen sind mit deutlichen Schildern gekennzeichnet. (Illfaer vegur, schwarze Schrift auf gelbem Grund; mit Symbol PKW mit 4 x 4)



    Falls Du noch keine Schotterstrassen gefahren bist, solltest Du wissen das diese im Übergang Asphalt- Schotter oft eine Art "Absatz" haben- darüber sehr langsam und vorsichtig fahren, die WoMo-Achse nimmt Dir das sonst sehr übel. Das ist das Schild dazu und dazu steht noch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Schotter angeschrieben.


    Es gibt auch dazu ein Schild " Malbik endar" das deutlich darauf hinweist.


    F-Strassen, also Hochlandstrassen, sind auf Wegweisern (und in der Karte) deutlich gekennzeichnet.


    Schilder:


    Icelandic Road Signs

  • "im Windfluss" steht, also der Wind vom Heck nach vorne bläst


    Mal ne blöde Frage, ist das nicht egal ob der Wind jetzt von hinten oder vorne kommt?
    Wir haben ein Alkhovenfahrzeug, falls es da dann auch so ist oder anderst würde mich freuen wenn mir das mal jemand erklären könnte.
    Danke schon mal.

  • Der Aufbau ist ja in der Regel breiter als die Fahrerkabine, also würde sich bei Windrichtung von vorn der Wind seitlich am Übergang Fahrerkabine Aufbau "zerren". Seitlich kann sich das WoMo ja auch im Stehen aufschaukeln, ist mir mal bei Bora passiert.
    Oft öffnen die Lüftungsklappen nach vorn und wenn die nicht 100 % Plan liegen klappern die wenn der Wind drunter kommt.

  • ist halt keine 5-Sterne-Hotel-Unterkunft.
    Wenn ich campe oder mit einem Wohnmobil unterwegs bin, muss ich mir dessen bewusst sein. Da kann es mal schaukeln, klappern oder ungemütlich werden. Gerade das macht eine Reise mit so einem Gefährt aus.
    Wenn ich heimischen Vollkomfort brauche, bei dem an alle Eventualitäten gedacht ist, muss ich zuhause bleiben.
    Parkt die Kiste irgendwie am Abend. Und wenn es nachts unerträglich schaukelt, klappert oder sonstwas, parkt das Ding halt um. Ist doch mit einem Wohnmobil ein weit kleineres Übel als mit einem Zelt. Mit einem SUV/Jeep ist es allerdings noch einfacher ;)


    Lurvig

  • das ist sicher möglich.
    Aber der Wind kann ja über Nacht auch drehen, oder?
    Dann bringt die "windgenaue" Ausrichtung am Abend auch nicht viel. Schaden tut sie allerdings auch nicht
    Wenn der Wind so stark wird, dass er ein geparktes Wohnmobil umwirft, ist es sicher noch gefährlicher, mit so einem Ding bei starkem Wind zu fahren. Denn beim fahren kann man sich die Richtung nicht immer frei aussuchen ;)


    Lurvig

  • Ich durfte in den letzten 28 Jahren mehrfach mitten in der Nacht aufstehen und das Womo wieder in den Wind drehen.
    Dazu musste nicht groß gefahren werden sondern nur nachdem man geschaut hatte von wo exakt der Wind kommt etwas rangiert werden.
    Im Bett liegen wenn der Wagen mächtig schaukelt oder sogar schon ein Rad hebt ist mehr als nur unangenehm.


    Und fahren bei Sturm ist ein absolutes No-Go. Jedes Jahr fliegen leider etliche Womos von der Straße, leider teilweise oft mit schweren Verletzungen der Insassen als Folge, weil der Fahrer sich nicht an diese wichtige Regel gehalten hat.

  • was mache ich denn aber. wenn mich unterwegs starker (= gefährlicher) Wind überrascht?
    Ich kann die Kiste ja nicht sofort und überall von der Strasse fahren und windkonform ausrichten.
    Wie verhält man sich korrekt?


    Lurvig

  • Abbremsen und stehen bleiben und dann versuchen langsam zur nächstmöglichen Stelle zu fahren wo man stehen bleiben kann und falls Notwendig das Womo in den Wind ausrichten kann.
    Und wichtig ist, die Warntafeln an den Straßen sowie den Wetterbericht ernst zu nehmen!
    Fast alle Vermietstationen senden per SMS Sturmwarnungen raus und die sollte man beachten. Ansonsten ist der Versicherungsschutz der Vollkasko (CDW-Versicherung) futsch.


    Alle Fälle die ich persönlich kenne wo ein Womo von der Straße geweht wurden waren auf Nichtbeachten der Sturmwarnungen zurückzuführen.


  • Und wichtig ist, die Warntafeln an den Straßen sowie den Wetterbericht ernst zu nehmen!

    Ich finde ja immer, dass das für uns Deutschland-gewohnt die wichtigste Info ist - wenn der Isländer vor etwas warnt, dann ist das absolut ernst zu nehmen und nicht so eine abstrakte Eventualität wie es in DE oft ist.