Islandreise ohne Zimmerbuchung

  • Meine zweite Islandreise plane ich im Sommer 2017. Ich möchte mit einem Leihwagen einmal rund um die Insel. Um unabhängig zu sein, will ich außer dem Flug kein Hotelzimmer oder ähnliches buchen. Habt ihr Erfahrungen, ob man spontan Übernachtungsmöglichkeiten bekommt? Oder riskiert man, dass man jede Nacht am Straßenrand steht und kein Zimmer bekommt?
    Danke für eure Hilfe!

  • Hallo,


    ich habe keine Erfahrung mit Zimmersuche im Sommer, weil ich dann mit Camper unterwegs bin. Camper deswegen, weil ich auch unabhängig sein und dem guten Wetter hinterher fahren will. In Hotels übernachte ich im "Winter", was bei mir Februar und März war. Auch in diesen Monaten hat man große Schwierigkeiten im Süden Zimmer in den Orten seiner Wahl zu finden, wenn man nicht frühzeitig gebucht hat, Das bedeutet dann, dass man erstens suchen muss, zweitens entweder hohe Preise zahlen muss, oder in einfacheren und abgelegeneren Hostels oder ähnlichem unterkommt. Wenn Geld keine Rolle spielt, oder auch Hostels (auch mit Mehrbettzimmern) für dich in Frage kommen, dann mach es wie geplant. Auf jeden Fall würde ich vormittags oder am Vorabend schon im Internet nach einem Zimmer für die kommende Nacht suchen.


    Einen ganz guten Eindruck von der Buchungslage bekommst du, wenn du bei den einschlägigen Portalen (z.B. booking.com) mal ein paar Orte anschaust, in denen du gerne übernachten wolltest. Dann merkst du schnell, dass die Auswahl auch jetzt schon nur noch klein und teuer ist.


    Es gibt auch Leute im Forum, die sich auch im Sommer erst spontan ihre Unterkunft suchen, und die werden sicherlich noch ihren Kommentar abgeben.


    Hast Du mal über einen Camper nachgedacht? Damit bist du absolut unabhängig, denn einen Campingplatz findest du immer.


    GoIceland

  • Da längst nicht jedes Zimmer bei den einschlägigen Portalen gelistet ist, bekommt man schon etwas, muß aber in Kauf nehmen, dann deutlich abseits der Ringstrasse zu landen. Wo Zimmer vermietet werden, kann man in den Tourismusbüros erfragen und oft hängt auch was an der örtlichen Tanke aus. Übers Internet bekommt man ja wieder nur die Portale angezeigt, das klappt also eher nicht mit 1 Tag im voraus buchen. Das ist so gar nicht meins, ich weiß morgens lieber wo ich abends schlafe.
    Campervan ist sicher eine Option.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es in diesem Jahr mit booking etwas anders wird. In den letzten Jaren konnte man die meisten Unterkünfte bis einen Tag vor Anreise stornieren. In diesem Jahr sind das bei den meisten Unterkünften 3 Tage oder länger. Sich kurzfristig nach dem Wetter zu richten wird also schwierger und vermutlich findet man auch am Tag vorher weniger kurzfristig stornierte Zmmer.
    Mir wäre das eh zu mühsam, täglich nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Und wenn ich sehe, dass man schon jetzt im Juli (habe jetzt einfach ein Datum ausprobiert) z.B. am Jökulsarlon nichts mehr findet oder nur ab 250 Euro/Doppelzimmer in Höfn, dann bin ich froh, bereits gebucht zu haben.
    Aber das muss jeder für sich entscheiden, was für ihn wichtig ist.

  • Zitat

    In den letzten Jaren konnte man die meisten Unterkünfte bis einen Tag vor Anreise stornieren. In diesem Jahr sind das bei den meisten Unterkünften 3 Tage oder länger.


    Immer mehr Unterkünfte wehren sich gegen den Druck von booking und streichen die Stornierungsmöglichkeit bis zum Anreisetag aufgrund massiver negativer Erfahrungen.
    In den letzten 2 Jahren war es leider immer mehr Mode geworden sich über booking mehrere Unterkünfte für die gleiche Nacht zu reservieren und dann Nachmittags dann eines auszusuchen und die anderen zu stornieren.
    Bekannte von uns die ein Hotel betreiben hatten letzten Sommer die Situation, dass dadurch einmal das Hotel fast komplett leer war, obwohl sie vorher sehr viele Absagen verschicken mussten da ja alle Zimmer über booking reserviert gewesen waren.
    Der Frust über booking wächst (zum Glück) bei den Unterkünften, den ich halte es für die Pest der Reisebranche.

  • Interessant, das mit den Stornierungsbedingungen ist mir auch aufgefallen. Oft ist eine kostenlose Stornierung nur ein bis zwei Wochen vorher möglich. Da ich dann auch nicht mehr vor Ort flexibel auf das Wetter reagieren kann, ist es für mich wie nicht stornierbar.
    Ich hoffe allerdings, dass bei manchen ausverkauften Unterkünften noch jemand storniert und ich dann dadurch noch mein Wunschhotel bekomme.

  • Ich hatte eigentlich schon in den letzten beiden Jahren festgestellt, dass man in Island (über booking.com) eigentlich immer nur 2-3 Tage vorher kostenfrei stornieren konnte. Das finde ich auch OK, denn ich will nicht stornieren, aber es könnte ja etwas dazwischen kommen.


    In den USA ist fast immer bis 18:00 Uhr am Anreisetag kostenfrei stornierbar, was aber nichts mit booking.com zu tun hat, denn alle Ketten-Hotels/Motels bekommen sicherlich die meisten Buchungen über ihr eigenes System und nicht über Portale. Viele (die meisten) haben ja auch ähnliche Programme wie die Fluglinien, so dass es sich lohnen kann direkt und möglichst bei der selben Kette zu buchen.


    Was für die einen die Pest ist, kann für die Kunden etwas sehr Gutes sein. Ich finde es sehr positiv, wenn man ein oder mehrere Portale hat, wo man bei der Reiseplanung eine Vielzahl von Hotels vor Ort sehen und buchen kann. Natürlich nimmt diese vereinfachte Methode für die Übernachtungen auf einer Reise den klassischen Reisebüros/Anbietern die Arbeit und Kunden weg, aber es gibt dem Reisenden Flexibilität. Wie schon gesagt, brauche ich keine kostenlose Stornierung bis zum vermeintlichen Anreisetag, aber ein Portal mit möglichst vielen Angeboten pro Ort.

  • Danke für eure vielfältigen Beiträge. Mit einem Wohnmobil habe ich null Erfahrung, deshalb werde ich es nicht versuchen. Aber eure Tipps sind wertvoll für mich. Auf jeden Fall kann ich es kaum abwarten, wieder nach Island zu kommen.

  • Ein Wohnmobil fährt sich grundsätzlich wie ein PKW, halt ein langer ! Fährt man nur Minihüpfer, ist das schon eine Umstellung. Ich bin meist Kombi gefahren und auch mit Pferdeanhänger, da war das dann gar kein Problem. Wirklich rangieren mußte ich nur auf dem Reykjaviker Stadtcamping, sonst war in der Nebensaison pralle Platz. Problem kann aber die Windanfälligkeit sein.
    Wems nicht zu spartanisch ist, bucht evtl. den Campervan, das sind kleine Transporter ( z.B. Renault Trafic) oder Minivans a la Renault Kangoo.
    Feste Unterkunft hat natürlich auch Vorteile !